Dynamo Dresden: Rentenvertrag für Kapitän Knipping?
Dresden - Geht es nach Dienstjahren bei der SGD, dann sind nur zwei Spieler länger den Schwarz-Gelben treu als Tim Knipping (30). Ob das über den Juni hinaus auch so bleibt, ist völlig offen.
Denn der Vertrag des Kapitäns läuft zum Saisonende aus. Eine vorzeitige Verlängerung soll im Sommer gescheitert sein, weil Knipping wohl nur für die 2. Bundesliga verlängern wollte.
"Klar, mein Vertrag läuft aus, ich bin aber Spieler von Dynamo Dresden, und ich fühle mich wohl im Verein. Das weiß auch jeder und ich denke, jeder sieht auch, was ich für den Verein gebe. Das will ich auch weiter und dann sieht man, was sich die nächsten Wochen ergibt", erklärt der Abwehrspieler auf Nachfrage von TAG24.
Knipping ist 30, der nächste Vertrag könnte der letzte sein. Dessen ist sich auch der gebürtige Kasseler bewusst. Ein Rentenvertrag in der sächsischen Landeshauptstadt ist dennoch nicht ausgeschlossen: "Definitiv, ich bin offen für alles. Klar, müssen wir auch wieder erfolgreich werden. Ich bin das dritte Jahr hier, mit Sandhausen ist das meine längste Station. Das sagt auch viel aus."
Immerhin hat sich Knipping mit seinem "Rauch-Frei-Business" in der Dresdner Altstadt auch schon hier vor Ort ein drittes Standbein neben den zwei Restaurants in Heidelberg und Regensburg geschaffen.
Tim Knipping will sich bei Dynamo Dresden voll und ganz auf die Rückrunde konzentrieren
Zunächst will er sich aber voll und ganz auf die Rückrunde konzentrieren: "Wenn ich ehrlich bin, dann mache ich mir über meinen Vertrag überhaupt keine Gedanken. Das Wichtigste für mich ist Gesundheit." Und die passt auch wieder.
Im Trainingslager musste er zwei Tage aufgrund von Hüftproblemen aussetzen. Nicht ungewöhnlich, wie Knipping meint. "Gehört im Alter dazu. Je älter man wird, umso mehr merkt man den Körper auch", so 'Knipser': "Ich habe in 2022 knapp 30 Spiele gemacht. Das ist nach der schweren Verletzung nicht selbstverständlich."
Fakt ist aber auch: Knipping hat im vergangenen Jahr nicht mehr das Niveau erreicht, das ihn vor der schweren Knieverletzung auszeichnete. Meist wirkte er einen Tick zu übermotiviert. Auch seine Kopfballstärke bei Offensiv-Standards konnte er nur noch selten ausspielen. Immerhin gab's in dieser Saison zwei Vorlagen.
Trotzdem: Der Kapitän zerreißt sich für Dynamo - auch am Dienstag in Zwickau, obwohl er da nur 30 Minuten ran durfte.
Sinnbildlich hier die 78. Minute, als er gerade noch auf Höhe der Mittellinie in einen Zweikampf ging und nur wenige Sekunden später hinter der Toraus-Linie nach einer Grätsche auf den harten Steinen landete. Fehlenden Einsatz kann man dem 30-Jährigen nicht vorwerfen.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche