Darum kann sich Dynamo auf dem Tivoli fast heimisch fühlen
Dresden - Gibt's schon eine Petition für ausschließlich Heimspiele? So gut wie jeder, der es mit Dynamo Dresden hält, würde die wohl unterschreiben. Im Rudolf-Harbig-Stadion läuft's. Das Problem: Man muss auch 19 Mal auswärts ran. Am Samstag dann in Aachen.

"Das muss weiter unser Prinzip sein, dass wir unsere Heimspiele gewinnen. Zu Hause sind wir relativ stabil. Das ist aber auch der Auftrag, dass wir auswärts wieder mehr Stabilität reinbekommen", macht Torjäger Christoph Daferner (27) klar.
"Die letzten drei Auswärtsspiele war es einfach richtig schlecht. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, denn in der Hinrunde haben wir auch viele eklige Auswärtsspiele gezogen. Das muss das Ziel sein, alles in der Woche darauf zu fokussieren, dass wir in Aachen richtig gut dagegenhalten und hinten erst einmal die Null halten. Das wird ein hartes und körperbetontes Spiel, aber vorne sind wir meist für eins gut."
Drei von vier Heimspielen wurden 2025 gewonnen, auswärts gab's in bisher drei Anläufen nur einen glücklichen Punkt. In der Hinrunde waren es in der Fremde noch 19 Punkte in zehn Partien.
"Zu Hause haben wir die Unterstützung, auswärts meistens auch. Schwer zu sagen, was der Auslöser ist. Ich habe die Überzeugung, dass wir in Aachen ein gutes Spiel machen können, wenn wir die Basics auf den Platz bringen", wünscht sich Thomas Stamm (42).
"2025 ist uns das noch nicht so gelungen, ich bin aber überzeugt, dass man da wieder anknüpfen kann. Wir haben es schon gezeigt, also muss man da nicht länger drüber nachdenken. Manchmal ist es einfach gut, nach vorne zu schauen."
Der aufkommende Frühling könnte für bessere Platzverhältnisse sorgen

Zumal man auf den ersten Blick den Tivoli in Aachen auch mal schnell mit dem eigenen Wohnzimmer verwechseln kann - mal abgesehen, dass bei der Alemannia rund 900 Zuschauer mehr reinpassen. Dafür soll der Rasen in einem deutlich schlechteren Zustand sein als daheim.
"Ich weiß nichts über den Platz in Aachen. Aber es ist unser Ziel und unser Anspruch, dass wir auch auswärts punkten", fordert Lars Bünning (27).
Auch Dynamos Coach lässt das Argument Rasen nicht gelten: "Der Platz hat Einfluss auf die Art und Weise, wie wir spielen wollen. Wenn er in Rostock nicht gut ist, müssen wir es annehmen. In Großaspach auch. Die Bedingungen sind gleich. Gerade Stuttgart II. hat uns gezeigt, dass man da trotzdem guten Fußball spielen kann."
Und vielleicht gibt's ihn ja dann doch, den ersten Dreier im schwarz-gelben Auswärtsdomizil.
Titelfoto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Derix