Dynamos Hauptmann siegt auch im Bruder-Duell: "Gute Gene weitergegeben"
Dresden - Fragt man nach den wohl besten Spielern von Dynamo Dresdens 7:2-Schützenfest gegen den VfB Lübeck, dann gibt es nur einen Namen: Hauptmann! Die Gebrüder Niklas (27) und Marius (24) drückten dem Spiel ihren Stempel auf.
"Der eine ist Linksfuß, unglaublich filigran und ein großartiger Fußballer. Bei uns hat Marius ein sehr gutes Spiel gemacht - ein Spieler mit unglaublichem Tempo und ein Rechtsfuß. Beide zusammen als ein Spieler, der wäre vielleicht Nationalspieler geworden. Beides tolle Jungs", erklärte Lübeck-Coach Florian Schnorrenberg (46).
Gegenüber Markus Anfang (49) konnte sich da "nur anschließen. Vater Hauptmann hat da einiges zu beigetragen und viel mitgegeben. Er hat gute Jungs und gute Gene weitergegeben."
Dynamos Coach hatte beim Schwärmen auch ein Grinsen im Gesicht, denn Niklas sorgte mit seinen zwei Toren und einer Vorlage mit dafür, dass die SGD sich den Frust der vergangenen Wochen von der Seele ballerte.
"Ob das zwei Tore von mir waren, weiß ich nicht", gab dagegen Dresdens "Haupe" zu. "Tor Nummer eins war meins, ohne dass ich was dafür konnte. 'Parki' schießt den gut in die Mitte, ich bekomme ihn ins Gesicht und musste mich erstmal schütteln. Dann war es laut, also dachte ich, der ist drin."
Niklas Hauptmann spielt nicht gerne gegen seinen Bruder Marius
Das 1:0 in der 10. Minute war der Brustlöser, das 5:1 genau 50 Minuten später machte endgültig den Deckel drauf. "Da schieße ich dem Tommy Grupe ins Gesicht, und der geht rein. Ich würde es gern für mich nehmen."
Der drei Jahre jüngere Bruder Marius holte einen Elfmeter gegen Kyu-Hyun Park (52.) heraus und traf dagegen "nur" einmal.
Niklas kam beim Torschuss aus knapp 17 Metern einen Schritt zu spät. "Das ging alles so schnell, ich weiß gar nicht, ob ich näher als andere dran war. Wenn schon ein Gegentor, dann soll er es machen", so der 27-Jährige.
Das Wettschießen gegen den Bruder hat Dynamos Mittelfeldmann gewonnen. "Wir gucken, dass wir für die Mannschaft das Beste hinbekommen, wer am Ende auch immer die Tore macht", erklärte Dresdens Hauptmann.
"Gegen den eigenen Bruder zu spielen ist keine coole Sache, denn du weißt: Mindestens einer geht schlecht gelaunt nach Hause. Wir haben es gut überstanden heute."
Titelfoto: Lutz Hentschel