Dynamo Dresden: Diese Drei sollen es nach dem Anfang-Aus jetzt richten
Dresden - Sie kam zu spät, aber nach dem blutleeren Auftritt der Mannschaft gegen Viktoria Köln war sie völlig alternativlos: Die Trennung bei Dynamo Dresden von Trainer Markus Anfang (49) und Assistent Florian Junge (37). Nun sollen es drei andere in den verbleibenden vier Spielen in der 3. Liga und im Sachsenpokal richten.
Der bisherige Co-Trainer Heiko Scholz (58), der U19-Coach Willi Weiße (36) und Vereinslegende Ulf Kirsten (58) sollen das Ruder irgendwie noch rumreißen.
Scholz hatte das Amt des Interimstrainers schon einmal inne, nämlich 2019 nach dem Rausschmiss des damaligen Coaches Cristian Fiél (44). Im Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen den SV Sandhausen am 8. Dezember holte das Team damals ein 1:1-Unentschieden.
Als Nachfolger verpflichtete der Klub Markus Kauczinski (54), mit dem die SGD in der Corona-Pandemie abstieg. Kurz vor dem Wiederaufstieg im April 2021 wurde er gefeuert.
Im Sommer 2019 kam Willi Weiße in den Verein und übernahm die U19, dort hat er bisher sehr, sehr gute Arbeit abgeliefert. Erst vor rund zwei Monaten bekam er die UEFA Pro-Lizenz, die Prüfung dafür hatte er bereits im Dezember bestanden.
Weiße gilt als großes Trainertalent. Er möchte später einmal natürlich Profis betreuen, fühlte sich bislang aber im Nachwuchs bestens aufgehoben. Vor seiner Zeit bei Dynamo war er im Nachwuchs bei Union Berlin tätig.
Dynamo Dresden: Ulf Kirsten war zuletzt bei Bayer 04 Leverkusen II Trainer
Der Dritte im Dynamo-Retter-Bund der Aufstiegsmission ist Ulf Kirsten. Er arbeitet seit Anfang März 2023 als offizieller Berater des Aufsichtsrates, hatte zuletzt eine enge Anbindung an die Entscheidungsträger und Sportdirektor Ralf Becker (53), der aber vor rund einem Monat rausgeschmissen wurde.
Kirsten war nach Ende seiner Karriere von 2005 bis 2011 Trainer der zweiten Mannschaft von Bayer Leverkusen.
Nun soll der gebürtige Riesaer gemeinsam mit den anderen beiden die Mannschaft wieder auf die Spur bringen. Warum die Verantwortlichen im Verein nach der 1:3-Heimniederlage gegen Saarbrücken und dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden bei Freiburg II so lange auf den Rausschmiss Anfangs gewartet, und damit die Chancen auf das erklärte Ziel Aufstieg so heftig minimiert haben, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.
Am Mittwoch soll mit einem Sieg und dem möglichen Finaleinzug im Sachsenpokal beim FSV Zwickau wenigstens die Mission DFB-Pokal weiter am Leben bleiben. Am Ende der vergangenen Saison verspielte Dynamo nicht nur den Aufstieg in die 2. Bundesliga Last Minute, sondern auch die Qualifikation für den DFB-Pokal.
Das soll in diesem Jahr nicht wieder passieren.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Picture Point / Sven Sonntag