Nach über drei Jahren! Pöbler im Leistner-Fall vom Dynamo-Ehrenrat bestraft
Dresden - Was lange währt, wird gut? Nach über drei Jahren hat der Ehrenrat von Dynamo Dresden ein Urteil gefällt. Der "Fan", der am 14. September 2020 nach dem DFB-Pokalspiel der SGD gegen den Hamburger SV (4:1) Toni Leistner (33) angepöbelt hatte, wurde abgestraft.
"Mit den für uns höchstmöglichen Sanktionen", wie Andreas Göckeritz (62), Vorsitzender des Ehrenrates, erklärt. Wie genau die Strafe aussieht, lässt er offen. Doch nach TAG24-Informationen sind 1000 Euro und ein Stadionverbot das Höchstmaß.
Für Vereinsstrafen ist der Ehrenrat zuständig, doch die Verfahren selbst muss das Präsidium einleiten. Zu diesem speziellen Fall erklärte SGD-Präsident Holger Scholze (52) Ende Juli 2021 gegenüber Sächsische.de, "dass der Antrag fertiggestellt" sei.
Trotzdem dauerte es noch einmal über zwei Jahre bis hin zur Verurteilung des Beschuldigten. Göckeritz begründet dies unter anderem mit der Einhaltung von Fristen, die nun einmal ein solches Verfahren mit sich bringen.
Die letzte lief am gestrigen Mittwoch ab. Der "Fan" habe somit seine Bestrafung akzeptiert. Jetzt ist das Thema ein für alle Mal abgeschlossen.
Toni Leistner wurde sofort vom DFB bestraft
Was war damals genau passiert? Der Anhänger soll nach dem Abpfiff der Pokalpartie Leistners schwangere Frau, die auf der Gegentribüne saß, beschimpft und ihr eine Fehlgeburt gewünscht haben, als dieser bei einem TV-Interview stand.
Der Spieler, bekanntlich ein gebürtiger Dresdner, kletterte daraufhin wutentbrannt die Mauer hoch, drückte den Pöbler zu Boden und geigte ihm die Meinung.
Die Sache war zwischen den beiden relativ schnell aus der Welt geschafft. Der Übeltäter telefonierte Tage später mit Leistner, sie räumten die Sache aus.
Für den Spieler hatte die Rangelei sofort Folgen. Der heutige Profi des Zweitligisten Hertha BSC bekam damals vom DFB eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro aufgebrummt und musste zwei Pflichtspiele pausieren.
Für den Pöbler kommen die Folgen mehr als drei Jahre später, aber sie sind da.
Titelfoto: imago/Jan Hübner