Dynamo kassiert schmerzhafte Pleite in Kiel und steht einen Schritt vorm Abgrund!
Kiel/Dresden - Noch ist es nicht vorbei. Aber Dresden steht mit fünf Punkten Rückstand auf den 16. Karlsruhe bei nur noch zwei Spielen kurz vor dem Abgrund, am Sonntag in Sandhausen könnte Dynamo einen Schritt weiter sein.
Trotz einer erneut kämpferisch sehr passablen Leistung verlor die SGD bei Holstein Kiel mit 0:2 (0:1), weil sich die Schwarz-Gelben selbst schlugen.
Erst sah Jannik Müller (39.) Gelb-Rot, mit dem Pausenpfiff traf Emmanuel Iyoha für die Norddeutschen. Den Sack zu machte Lion Lauberbach (80.)
Wenn das Netz nunmal ein Loch hat! Die Partie begann drei Minuten später, da das Kieler Gehäuse kaputt war, geflickt werden musste.
Eins vorweg: Es wurde in der ersten Hälfte keinem weiteren Belastungstest unterzogen. Dresden, mit sechs Änderungen zum 0:4 in Bielefeld, spielte schwungvoll, energisch, lauffreudig, aber erneut ohne den brutalen Zug zum Tor.
Den hatte einmal Ondrej Petrak (10.). Er presste früh, holte kurz vorm Strafraum den Ball von Jonas Meffert und zog direkt ab. Ioannis Gelios im Holstein-Tor kratzte das Ding aus dem Eck. Einmal war er noch gefordert, als Chris Löwe (31.) einen Freistoß aus 30 Metern mal kurzerhand aufs Tor ballerte.
Das sah gut aus - bis zur 39. Minute. Dann kam alles zusammen, was unnötiger nicht geht. Müller, vier Minuten zuvor bereits verwarnt, ging an der Mittellinie mit offener Sohle gegen Jannik Dehm rustikal ins Duell, traf ein bisschen Ball und viel Dehm - Ampelkarte!
Emmanuel Iyoha und Lion Lauberbach treffen Dynamo Dresden ins Herz
Mit dem Abpfiff der ersten Hälfte bekam Kiels Iyoha die Kugel an der Seitenauslinie, umkurvte den passiven Niklas Kreuzer, lief an Patrick Schmidt vorbei und hielt von der Strafraumkante drauf - 1:0 (45.). Bitter und selbst verschuldet!
Das siebte Spiel seit dem 31. Mai, einer weniger. Was soll da in der zweiten Hälfte noch gehen?
Markus Kauczinski probierte es mit zwei Neuen, Kevin Ehlers rückte in die Abwehr, Patrick Ebert ging ins offensive Mittelfeld. René Klingenburg und Josef Husbauer mussten raus, später kamen mit Alex Jeremjeff und Marco Terrazzino (je 57.) für Patrick Schmidt und Simon Makienok weitere frische Kräfte.
Die Dynamos machten, gaben Gas, gingen Gras fressen. Es war nicht zu sehen, dass sie in Unterzahl spielten.
Es war nur eins sehr deutlich: Vor Gelios passierte nichts, was den Deutsch-Griechen ins Schwitzen brachte. Terrazzinos Volleykracher (66.), der knapp drüber ging, war noch das Gefährlichste.
Kiel wartete ab, lauerte auf Fehler und nutzte einen. Ehlers verlor an der Mittellinie das Leder an David Atanga, der legte später quer auf Lion Lauberbach (80.), der frei vor Kevin Broll traf. Ein Ex-Auer (Iyoha) und ein Ex-Zwickauer (Lauberbach) knipsten das schwarz-gelbe Licht aus.
Titelfoto: Frank Molter/dpa