Dynamo-Kapitän Kutschke leistet Elfer-Abbitte: "War noch eine Rechnung offen!"
Dresden - Von Rache wollte der Dynamo-Kapitän nicht sprechen, aber eine gewisse Genugtuung konnte er nicht verleugnen. Am 18. Februar beim Rückspiel der Vorsaison scheiterte Stefan Kutschke (35) daheim mit einem Elfmeter an Kölns Keeper Ben Voll (22). Dadurch hieß es am Ende nur 1:1. Die zwei Punkte fehlten. Jetzt verwandelte er gegen den Torhüter gleich zwei beim 5:1 in Köln.
"Da war noch eine Rechnung offen", so der Sturmtank. Der erste links unten, der zweite rechts oben, beide Elfer traumhaft sicher verwandelt.
Die Gedanken an den Februar waren in seinem Kopf. "Das war damals ein bitterer Moment. Jetzt konnte ich mich zweimal nicht rächen, aber das doppelt wiedergutmachen", so der 35-Jährige.
Für ihn war klar, gibt es einen Strafstoß, wird er an den Punkt schreiten, zumal Trainer Markus Anfang (49) in der Vorbereitung auf die Partie das Rückspiel noch einmal explizit ansprach. Das stachelte ihn an.
"Der Trainer hat erwähnt, dass wir es besser machen müssen. Das Hinspiel haben wir verloren, das Rückspiel nur unentschieden gespielt mit einer Vielzahl an Chancen, plus dem verschossenen Elfmeter. Das Argument hätte es nicht noch einmal gebraucht", lachte Kutschke aus ganzem Herzen.
Stefan Kutschke ist vom Auftritt in Köln "begeistert"
Knifflig war der zweite Elfer. Erneut links oder eine andere Ecke? "Ich habe gesehen, dass Voll wieder von mir aus ins linke Eck geht, daher habe ich mich entschlossen den Ball hoch ins rechte Eck zu schießen, hat geklappt", so der Altmeister, der dann auch noch den Endstand zum 5:1 erzielte. Er steht jetzt als bester Dresdner Schütze bei sieben Saisontoren.
Mit der Leistung seiner Mannschaft war der Kapitän absolut zufrieden.
"Von dem Auftritt war ich begeistert. Es ging um die ganze Entschlossenheit, die wir an den Tag gelegt haben. Das hast du im Hotel gemerkt, tagsüber, beim Warmmachen. Du bekommst irgendwie ein Gefühl dafür. Wie wir aufs Feld gekommen sind und unser Spiel gespielt haben, das war schon aller Ehren wert gegen ein starkes Team, das zuvor noch nicht daheim verloren hatte", zollte er seiner Truppe ein großes Kompliment.
Wichtig für die starke Leistung und den höchsten Saisonsieg war auch das schnell nachgelegte zweite Tor durch Niklas Hauptmann (27), was den Dynamos bisher nicht gelang.
"Genau, wir haben das gradlinig zu Ende gespielt. Das hat dann Sicherheit gegeben", sagte Kutschke, der den Fehlschuss im Februar jetzt endgültig zu den Akten gelegt hat.
Titelfoto: IMAGO/Jörg Nieberg