Dynamo in Abwärtsspirale gefangen, aber noch alles in der eigenen Hand!
Dresden - Das Negative: Mit nunmehr elf Niederlagen ist selten eine Mannschaft aufgestiegen. Das Positive: Dynamo Dresden hat auch jetzt nach dem 0:1 in Münster alles weiter in eigener Hand - dem Spielplan sei Dank.
Zwischen Platz eins (Regensburg) und vier (Dresden) liegen gerade einmal drei Punkte. Dynamo hat zudem noch immer die beste Tordifferenz.
Es ist also alles möglich, auch weil die Konkurrenten noch gegeneinander spielen. Schon nach den nächsten Partien wird die Situation an der Tabellenspitze eine andere sein.
Am nächsten Spieltag spielt der SC Preußen gegen Regensburg, eine Woche später muss er nach Ulm. Dort spielt der SSV Jahn am 21. April. Dresden muss einen Spieltag später in die Oberpfalz. Sollte die SGD jetzt anfangen, kontinuierlich zu punkten, spielt ihr der Spielplan in die Hände.
Allerdings hat Dynamo im Kalenderjahr 2024 erst elf Punkte in elf Begegnungen geholt - drei Siege, zwei Unentschieden, sechs Niederlagen. Das sind wiederum Zahlen eines Abstiegskandidaten. Dynamo hat längst seine Wucht, seine Stärke, seine Leichtigkeit verloren.
Beispiel: Enge Partien in der Vorrunde gegen Halle, Aue, in Ulm und gegen Münster wurden alle mit einem Tor Differenz gewonnen, jetzt drei von vier mit selbiger Differenz verloren. Gegen den SSV reichte es zu einem Punkt.
Stefan Kutschke warnte schon in der Hinrunde vorm Tor-Problem
Das Momentum hat sich längst gedreht. Auch da war die Chancenverwertung schon nicht besonders gut, aber es reichte.
Und genau da fällt einem ein Zitat von Kapitän Stefan Kutschke (35) ein, gesagt nach dem Münster-Spiel in der Hinrunde. "Wir machen unsere Tore. Es wird uns aber auf die Füße fallen, wenn das nicht mehr passieren sollte. Dann werden wir ein Problem bekommen."
Klingt ein knappes halbes Jahr später schon wie eine Prophezeiung. Denn seit Januar ist genau das der Fall. Trotz zahlreicher Chancen will das Runde nicht mehr ins Eckige.
15 Treffer hat Dynamo in den elf Spielen erzielt, sieben davon gegen Lübeck. Danach waren es noch drei in den folgenden fünf Partien: Eins in Aue, zwei gegen 1860, in Halle, gegen Ulm und nun in Münster blieb die Null auf der falschen Seite stehen.
Aber wie gesagt: Noch ist Zeit. Dresden hat alles in der eigenen Hand.
Titelfoto: IMAGO / Noah Wedel