Dynamo im Jahr 2023 kaum wiederzuerkennen: "Jetzt glaubt man an die eigenen Stärken"
Dresden - Vier Spiele in Serie gewonnen, fünfmal bei fünf Partien im Jahr 2023 ungeschlagen: Dynamo Dresden hat einen Lauf, und den hätte man so nach dem eher mageren Jahr 2022 wohl nicht zugetraut.
Der 3:2-Erfolg in Paderborn gegen den SC Verl hat gezeigt: In dieser Mannschaft steckt Leben und die unbedingte Gier nach Siegen. Markus Anfang (48) hat in der langen Wintervorbereitung die richtigen Schlüsse gezogen und der Mannschaft einen klaren Plan an die Hand gegeben. Die liefert, und lässt sich nicht aus dem Konzept bringen.
Der Partie gegen Verl war bereits die dritte in 2023, die nach einem Rückstand noch gedreht wurde. Auch war es ein Spiel, bei dem man vor allem in der zweiten Halbzeit dem Druck des Gegners standgehalten hat.
Joel Grodowski (25, 11. Minute) hatte Verl in Führung geschossen, Ahmet Arslan (28, 28. Minute) aus 16 Metern auf Pass von Dennis Borkowski (21) und 13 Minuten später der Vorlagengeber selbst per Schlenzer mit dem schwachen linken Fuß drehten die Partie für das Anfang-Team.
"Wir hatten in der Hinrunde viele Spiele, die andersherum gelaufen sind, dieses Mal haben wir das entscheidende 3:2 gemacht", musste auch Dynamos Coach zugeben und sprach den entscheidenden Fakt an.
Das Vertrauen von Ralf Becker hat sich ausgezahlt
Im Jahr 2022 wäre die SGD nach dem Ausgleich von Maximilian Wolfram (25, 69. Minute) wohl nicht noch einmal zurückgekommen und dem Verler Dauerdruck erlegen.
Anfang: "Ich hätte es auch gern schon in der Hinrunde gehabt, aber da ist alles passiert. Da hast du den Gegner angeschossen, wir haben Eigentore gemacht. Jetzt spielen die Jungs einfach bis zum Schluss nach vorn und das dritte Tor war auch einfach schön herausgespielt."
Jakob Lemmer (22) sorgte in der 89. Minute für den vom Großteil der 1963 Zuschauer lautstark gefeierten Siegtreffer. Etwas mehr als 1000 Dynamo-Fans sind nach Paderborn gereist.
Und auch sie müssen zugeben, dass Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52) mit seinem Vertrauen gegenüber Markus Anfang und Winterneuzugang Lemmer so einiges richtig gemacht hat.
"Man hat es die letzten Spiele immer wieder geschafft, sich reinzukämpfen und diese zu drehen. Das tut einer Mannschaft gut, jetzt hat man die Energie und das Gefühl, was man vor ein paar Monaten noch nicht hatte. Da ist man nach einem Rückstand runtergesackt", stellte Becker fest.
"Jetzt glaubt man an die eigenen Stärken und versucht sein Spiel weiter durchzuziehen. So muss es immer weitergehen, wir werden uns aber Woche für Woche reinkämpfen müssen!"
Titelfoto: Dennis Hetzschold