Hitziges Ostderby in Cottbus: Das ist für Dynamo-Coach Stamm der Schlüssel zum Erfolg!
Dresden - Drittliga-Spitzenspiel! Der Tabellenführer aus dem Bundesland Brandenburg trifft am Samstag auf den Zweiten aus Sachsen. Cottbus gegen Dresden, geleitet von Patrick Alt (39) aus Illingen im Saarland - gerade einmal 20 Kilometer vor den Toren Saarbrückens gelegen. Mutet kurios an, sollte aber nur eine Randnotiz bleiben.
Die Dynamos werden am Samstagfrüh in Richtung Cottbus aufbrechen und wohl zum ersten Mal in dieser Saison nicht als der große Favorit in die Partie gehen. SGD-Trainer Thomas Stamm (41) hat es ohnehin nicht so mit dieser Bürde. "Schaut man auf die Tabelle, gibt es einen Favoriten."
Der hieße Cottbus. "Schaut man auf die Form der letzten Spiele, gibt es auch einen." Damit dürfte er auch den Gastgeber meinen, der siebenmal ungeschlagen ist. "Schaut man auf die Ambitionen vor der Saison, dann gibt es wieder einen." Damit dürfte der 41-Jährige seinen Verein meinen.
Aber da das für ihn nur Spielereien sind, sagt er klipp und klar: "Wenn ich es final beantworten muss, es gibt keinen Favoriten. Beide Mannschaften sind in der Lage, das Ding zu ziehen. Jeder hat auf seine Art Stärken und auch Schwächen. Es kann und wird ein ausgeglichenes Spiel werden. So war es auch in der Vorrunde, auch wenn das Ergebnis dann nicht ausgeglichen war."
Da gewann seine Mannschaft nach einem frühen 0:2-Rückstand durch Tore von Tony Menzel, Stefan Kutschke, Robin Meißner und Philip Heise noch mit 4:2. Das war damals das erste Highlight der noch jungen Saison. Von den Emotionen her erinnert sich Stamm gern daran, an die Startphase nicht so sehr.
"Wir schauen uns die Hinspiele immer noch einmal an, nicht nur vor einem Derby. Wir gucken, was hat sich systemtechnisch oder von Abläufen her geändert? Wie hat sich die gegnerische Mannschaft entwickelt? Wir schauen nach Themen, bei denen wir Chancen sehen. Wie immer haben wir Plan A und Plan B in der Tasche", verspricht er.
Dynamo Dresden: Thomas Stamm fordert einen kühlen Kopf von seinem Team
Dass es am Samstag hitzig werden kann, das weiß er. 20.000 Fans im Stadion, davon 2000 aus Dresden. Es wird von der ersten Sekunden an zur Sache gehen. Der kühle Kopf wird am Ende entscheidend sein. "Es wird am Ende der Schlüssel sein", sagt Stamm.
"Es wird die Mannschaft besser sein, die in die Zweikämpfe kommt, die intensiver ist. Aber auch ruhiger und abgeklärter. Das ist uns im Hinspiel gelungen", erinnert sich der 41-Jährige.
"Da lagen wir 0:2 hinten, sind aber ruhig geblieben. Das hat auch etwas mit Mentalität zu tun. Ruhig bleiben, selbst wenn es Pfiffe gibt. Wir haben unseren Matchplan. Bleiben wir ruhig, sind wir in der Lage, solche Spiele zu ziehen."
Also muss am Samstag in Cottbus vieles passen: Emotionen zeigen, diese im Griff haben, bissig sein, Effizienz an den Tag legen, die nötige Derby-Spannung haben und Ruhe bewahren. Klappt alles, dann wird es drei Punkte geben.
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