Viele strittige Entscheidungen: Dynamo hadert trotz Sieg mit Schiri-Leistung
Dresden - Am Ende ist es dann nur eine Randnotiz, sie sollte aber nicht unerwähnt bleiben. Denn das Schiedsrichtergespann um Martin Speckner (27) erwischte am Samstag bei Dynamo Dresdens 2:1-Sieg gegen Rot-Weiss Essen keinen guten Tag.
Der Unparteiische gehörte - das muss man leider so sagen - zu den schlechtesten Männern auf dem Platz.
"Am Ende bin ich stolz darauf, dass wir unabhängig davon das Spiel selbst entschieden haben. Es ist schwer für die Schiedsrichter, solche Entscheidungen zu treffen. Den ein oder anderen Elfmeter oder das Tor kann man schon geben", erklärte Markus Anfang (48) nach dem Spiel.
Vor allem im ersten Durchgang traf Speckner gleich reihenweise strittige Entscheidungen: In der 20. Minute wurde Christian Conteh (23) nach schönem Sololauf im Strafraum von Essens Andreas Wiegel (31) umgehauen.
Auch wenn der Dresdner vorher bereits leicht springt, hier muss es Elfmeter geben! Gab es aber nicht.
Acht Minuten später erzielte Dennis Borkowski (21) eigentlich das 2:0. Zählte aber nicht, da Stefan Kutschke (34) RWE-Keeper Jakob Golz (24) entscheidend gefoult haben soll.
Anfang: "Da nimmt der eigene Spieler den Ball eigentlich mit. Dass 'Kutsche' und der Torwart zusammenstoßen, hat überhaupt keine Bedeutung mehr."
Markus Anfang freut sich über die Reaktion seiner Mannschaft
In der 43. Minute erwischte Felix Herzenbruch (30) im Sprintduell mit Borkowski Dynamos Angreifer mit dem Arm im Gesicht. Der sank zu Boden, doch der Elfmeterpfiff blieb erneut aus.
Immerhin gab der Siegtorschütze nach dem Spiel zu: "Seine Hand ging in mein Gesicht. Muss man nicht pfeifen, kann man aber. Es gab auch andere Szenen, wo es klarer war und wir einen Elfmeter bekommen können."
Letztmalig in der 63. Minute, als Kyu-Hyun Park (21) im Essener Strafraum von den Beinen geholt wurde. Borkowski: "Aber das war dieses Mal etwas schwierig, einen zu bekommen."
Immerhin ist der Unparteiische nicht auf Parks billige Schwalbe (83.) reingefallen. Und dass Ahmet Arslan (29) nach seinem Fußtritt gegen Björn Rother (26) nicht vom Platz flog, sondern der Essener, war dann doch eher Glück.
Speckner erwischte nicht seinen besten Tag, kann passieren! Es blieb folgenlos und auch Anfang wollte nicht nachtreten. Er habe alle Entscheidungen "ganz ruhig und sachlich, ohne Emotionen" hingenommen, scherzte er.
Wichtiger war ihm, wie seine Spieler damit umgegangen sind: "Wir können es nicht ändern, die Reaktion darauf aber schon. Wir sind bei uns geblieben, haben nicht gehadert und das Spiel trotzdem für uns entschieden."
Titelfoto: Lutz Hentschel