Dynamo gegen Waldhof in der Pflicht: "Das war ein Schuss vor den Bug"
Dresden - Der Auftakt in die Wochen der Wahrheit ging gehörig schief. Nach dem 0:2 in Saarbrücken ist Dynamo Dresden den Relegationsplatz wieder los und sollte sich in den nächsten drei folgenden Topspielen keinen solchen Rückschlag mehr erlauben.
"Das war eine Warnung und ein Schuss vor den Bug", erklärte Tim Knipping (30) nach der achten Saison-Niederlage.
Dynamos Kapitän analysierte schonungslos, warum es beim direkten Verfolger nicht zum 17. Saisonsieg reichte: "In der ersten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass Saarbrücken schon das Quäntchen ekliger und giftiger war in den Zweikämpfen. Vielleicht wollten sie es ein Stück mehr und haben sich das damit erarbeitet. Auch über die zweite Halbzeit muss man sagen, dass das nicht genügend war."
Dennoch waren die Dynamos keinesfalls chancenlos, hätten sogar früh das Spiel selbst in ihre Richtung lenken können.
Knipping beschwichtigte daher auch: "Wir haben gegen eine der Topmannschaften der Liga gespielt, die genauso wie wir einen guten Lauf hatten. War doch klar, dass auch mal ein Rückschritt kommt und wir nicht jede Mannschaft überrollen. Du musst in jedem Spiel an deine Grenzen gehen, sonst gehst du als Verlierer vom Platz."
Am Samstag gegen Waldhof Mannheim braucht es trotzdem eine konzentriertere Leistung, denn sonst könnte der Aufstiegszug - auch wenn man dem offiziell in Dresden ja nie zugestiegen ist - bereits abgefahren sein.
Tim Knipping erwartet nach der Pleite eine Reaktion
"Das interessiert aktuell aber nicht, denn entscheidend ist, wie es in sechs Wochen aussehen wird", so Knipping: "Wir haben noch sechs Spiele vor der Brust und die müssen wir erfolgreich gestalten."
Vor allem der 30-jährige Innenverteidiger und seine Nebenleute müssen dafür aber wieder deutlich besser verteidigen, als sie es im Saarland bei den zwei Gegentoren getan hatten.
Knipping sieht hier alle Kollegen in der Pflicht: "Das müssen wir uns als gesamte Mannschaft ankreiden, dass wir einfach nicht gut genug mitgehen, die Flanken nicht verhindern. Wir verteidigen zusammen, deswegen will ich keinem persönlich einen Vorwurf machen."
Sorgen, dass die Niederlage jetzt einen Knacks hinterlassen könnte, hat der Kapitän aber nicht: "Das letzte Mal haben wir nach einer Niederlage sehr gut reagiert und zwei Siege folgen lassen. Genau das erwarte ich jetzt auch von meiner Mannschaft!"
Titelfoto: IMAGO/Steven Mohr