Dynamo gegen Aue: Diese Fehlentscheidungen sieht Schiri-Experte Babak Rafati im Sachsenderby

Dresden - Viel wurde nach dem hitzigen Sachsenderby über strittige Szenen diskutiert, Schiedsrichter-Experte Babak Rafati (54) hat nun ein Urteil gefällt: Den Elfmeter für Dynamo Dresden hätte es nicht geben dürfen. Auf der Gegenseite hätte Stürmer Marcel Bär (32) vom FC Erzgebirge Aue vom Platz fliegen müssen.

Niko Vukancic (22, l.) beschwert sich nach dem Elfmeterpfiff bei Schiedsrichter Marc-Philip Eckermann - zu Recht!  © Picture Point/S. Sonntag

Wöchentlich analysiert der Ex-UEFA-Referee für das Portal Liga3Online brenzlige Entscheidungen der Partien.

In der ersten Hälfte sprach Schiedsrichter Marc-Philip Eckermann (27) beim Stand von 1:1 in der 31. Minute der SGD einen Elfmeter zu.

Rafati sieht hier eine Fehlentscheidung und begründet dies wie folgt: "Vukancic bekommt im Zweikampf mit Daferner den Ball aus sehr kurzer Entfernung an den Arm. Dadurch, dass Vukancic in der Vorwärtsbewegung ist und das Bein zum Ball ausstreckt, kommt es zu dieser Körperhaltung, bei der die Arme allerdings natürlich mitschwingen. Dadurch liegt kein strafbares Handspiel vor, weil diese Armhaltung für eine Strafbarkeit nicht relevant ist", so der 54-Jährige.

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Großen Schaden richtete diese Fehlentscheidung sportlich allerdings nicht an, Schütze Christoph Daferner (27) vergab die Möglichkeit zur Führung. Auf der Gegenseite forderten die Auer einen Elfmeter, nachdem Claudio Kammerknecht (25) Omar Sijaric (23) im Strafraum zu Fall gebracht hatte.

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Einen Schubser von Claudio Kammerknecht (25, l.) an Omar Sijaric (23, r.) sah Babak Rafati nicht als elfmeterwürdige Szene.  © Oliver Mueller/Jan Huebner

Babak Rafati: Kein Gelb-Rot für Aljaz Casar war korrekt, Tätlichkeit an Lars Bünning hätte Rot für Marcel Bär heißen müssen

Marcel Bär (32) hätte nach einer Tätlichkeit an Lars Bünning in der Schlussphase der Partie glatt Rot sehen müssen.  © Picture Point/S. Sonntag

Hier befindet Rafati, dass es korrekt war, keinen Elfmeter zu pfeifen.

"Nach einer langen Flanke in den Strafraum wird Sijaric leicht weggeschoben, was aber kein Foulspiel darstellt, auch, wenn er dann gegen einen Verteidiger prallt und beide zu Boden gehen. Diese leichten Schubser gehören einfach zu einer körperbetonten Sportart dazu. Auch auf der anderen Seite würde man für den Angreifer nicht pfeifen, was im Resultat zu einem Elfmeter führen würde", begründet Rafati.

Dass der bereits Gelb-verwarnte Aljaz Casar (24) Ricky Bornschein (25) auf dem Weg zum Tor stoppte und dafür kein Gelb sah, befand Rafati als korrekt. "Das Foulspiel von Casar an Gegenspieler Bornschein ist ein normales Foulspiel, das keine gelbe Karte nach sich zieht. Es passiert im Kampf um den Ball und ist nicht rücksichtslos", so der Schiri-Experte.

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Einen zweiten nicht korrekten Pfiff hat er aber noch ausgemacht: In der Endphase hatte Marcel Bär Dynamos Innenverteidiger Lars Bünning (26) zu Fall gebracht. Bär sah Gelb, auf den Fernsehbildern konnte man jedoch eine Tätlichkeit erkennen.

Das bestätigt Rafati. "Abseits des Balles stößt Bär seinen Gegenspieler Bünning mit dem Oberkörper und dem Arm heftig zu Boden. Dabei ist richtig Zug hinter dieser Aktion, sodass eine Tätlichkeit vorliegt", so der 54-Jährige.

Ob Bünning zuvor Bär auch gefoult hatte, war auf den TV-Bildern nicht zu sehen.

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