Dresden - Dynamo ist nicht nur ein Fußballverein. Die SGD unterstützt seit Jahren soziale Projekte, kümmert sich um Kinder und Jugendliche, schaut bei jenen vorbei, denen es nicht gut geht. Das ist nicht nur zur Weihnachtszeit so, da aber besonders. Kapitän Stefan Kutschke (36), Lars Bünning (26) und Jo Anne Klinger (23) vom Frauenteam haben die Kinderkrebsstation im Uni-Klinikum besucht.
Dort zählen keine Punkte, auch keine Tore oder Auf- und Abstiege. Dort zählt das Leben. Und auch für viele Kinder ist das Dynamo. Für Kutschke, selbst Vater einer Tochter, war dies eine Herzensangelegenheit.
"Du wirst in dieser Zeit, in der du dort bist, komplett geerdet", sagt er. "Du siehst, was wichtig ist im Leben. Klar, Fußball prägt. Dynamo war auch dort Gesprächsthema. Aber wenn du den Kindern ins Gesicht schaust", holt er tief Luft.
"Du brauchst auch nicht fragen, was habt ihr für einen Weihnachtswunsch. Sie wollen einfach nur gesund werden", so der 36-Jährige.
Sicherlich ein bedrückendes Gefühl, aber ein ganz besonderes für die Kleinen. Und darauf kommt es auch dem Kapitän an. Versuchen zu helfen, da sein.
Stefan Kutsche zieht den Hut vor Pflegepersonal und Eltern kranker Kinder
Doch Kutschke hatte nicht nur Augen und Ohren für die Kinder, er zog auch den Hut vorm Klinik-Personal, das sich liebevoll kümmert, und vor allem vor den Eltern.
"Die Eltern sind 24 Stunden dabei, weil sonst die Betreuung nicht in vollem Umfang gewährleistet wäre. Die Eltern lassen sich krankschreiben, um bei ihren Kindern sein zu können", sagt er und ergänzt: "Wir hatten das Thema jetzt erst zu Hause. Man ist sicher mal genervt, wenn man noch etwas einkaufen muss und für diese Eltern wäre das für den Moment vielleicht die schönste Ablenkung. Einfach mal raus. Davor habe ich großen Respekt."
Kutschke hat auch in seiner Zeit kurzen auf Station gemerkt, wie schnell sich Situationen bei den kleinen Patienten ändern können. "Sie freuen sich, dann kommt irgendwo ein Schmerz dazu. Zwei, drei Minuten später hat das Kind keine Lust mehr dazu. Da brauchst du ein Gefühl dafür."
Das sagt er als Besucher, die Eltern müssen täglich damit leben, sie hoffen, sie bangen und müssen sich vor allem mental darauf einstellen, dass es ihren Lieblingen nicht gut geht. "Ich bin mit Lars durch die ganze Uni-Klinik gelaufen, wir haben uns angeschaut und wussten dann auch: Unsere Probleme sind eigentlich keine", so Kutschke.