Stamm stellt die Systemfrage: Steht Dynamo mit Viererkette besser?

Dresden - Aus Fehlern sollte man eigentlich lernen, die Hintermannschaft von Dynamo Dresden macht sie derzeit allerdings viel zu oft. Gegen Rot-Weiss Essen wurde das Team von Thomas Stamm (41) erneut einmal ausgekontert. Die anderen beiden Tore fielen aufgrund von Abstimmungsfehlern.

Nach zu vielen Fehlern von Claudio Kammerknecht (25, l.) & Co. ist Coach Thomas Stamm (41, r.) recht deutlich geworden.
Nach zu vielen Fehlern von Claudio Kammerknecht (25, l.) & Co. ist Coach Thomas Stamm (41, r.) recht deutlich geworden.  © Lutz Hentschel

RWE hat ziemlich gut aufzeigen können: Dynamos Defensiv-System ist bereits jetzt, so früh in der Saison, geknackt. Auch die Zweite von Borussia Dortmund vor der Länderspielpause hatte das bereits offenbart.

Stellt sich die Frage, kann Schwarz-Gelb noch so weitermachen? Wäre eine Umstellung von Fünfer- auf Viererkette nicht sinnvoll?

Vinko Sapina (29) denkt das nicht: "Unser Spiel ist so ausgelegt, dass es relativ variabel ist. Auf dem Papier spielen wir 5-3-2, wir rutschen aber oft in die Viererkette um. Das ist der Anspruch, dass wir uns in beiden Rollen zurechtfinden. So sind wir schwerer ausrechenbar. Dementsprechend finde ich das gut, viele meiner Kollegen auch."

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Innenverteidiger Lukas Boeder (27), der gegen Essen statt Lars Bünning (26) in der hintersten Abwehrreihe stand, gibt ihm recht. "Das liegt eigentlich nicht am System. Das ist situationsabhängig, vielleicht falsche Entscheidungen und der falsche Instinkt, wo man sich positioniert. Das kann in der Vierer- und in der Fünferkette passieren", so der Innenverteidiger.

Trotzdem denkt Dynamos Coach inzwischen auch offen über einen Systemwechsel zur Stabilisierung der Defensive nach. "Das mache ich nicht erst seit heute. Die Gedanken sind immer wieder da, weil es einfach Dinge sind, die sich nicht so einschleifen. Dann ist immer die große Kunst, bleibt man drin und greift das? Oder stellt man um?", so der 41-Jährige.

Viel Zeit bleibt Dynamo Dresden nicht, bereits heute sitzt das Team wieder im Bus

Innenverteidiger Lukas Boeder (27, l.) fühlt sich mit der Dreier- bzw. Fünferkette wohl.
Innenverteidiger Lukas Boeder (27, l.) fühlt sich mit der Dreier- bzw. Fünferkette wohl.  © Lutz Hentschel

"Wir machen uns nicht erst seit diesem Spiel Gedanken, ob wir was ändern. Das ist ein Prozess, bei dem es gute Entscheidungen zu treffen gilt. Direkt nach dem Spiel sollte man nicht alles über den Haufen werfen."

Zumal ohnehin nicht viel Zeit ist, um eine neue Variante einzuspielen. Bereits am Mittwoch (19 Uhr) muss der aktuell noch Tabellenzweite auswärts in Wiesbaden ran. Am Dienstag sitzt man bereits wieder im Bus.

Doch Stamm sieht darin kein Problem. "Viele Jungs haben Viererkette schon sehr oft als Alternative gespielt. Da braucht es nicht viele Momente, um sich einzuspielen", stellt er klar. "Viel eher geht es darum: Sind die Räume nach einer Umstellung klar besetzt? Da braucht es nicht unbedingt noch eine Woche. Da muss man sich Gedanken machen, ob man aufgrund der kurzen Zeit die Dinge in derselben Problematik besser macht."

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Ein Versuch wäre es definitiv wert!

Titelfoto: Lutz Hentschel

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