Dynamo Dresden: Erst 5. Gelbe für Kammerknecht, dann Tor - "War eine kleine Wiedergutmachung!"
Dresden - Der K-Block-Torschütze hat wieder zugeschlagen: Claudio Kammerknecht (23) spielte mit seinem Kopfballtor zum 1:0 den Dosenöffner bei Dynamo Dresden 2:0-Sieg gegen den MSV Duisburg. Der Treffer hatte allerdings eine Vorgeschichte. 180 Sekunden vor diesem sah er seine fünfte Gelbe, er fehlt damit am Montag in Ingolstadt.
"Das war im Prinzip eine kleine Wiedergutmachung, weil es echt eine dumme Gelbe Karte war. Du bist im Flow, denkst nicht darüber nach, dann passiert so etwas. Ist dumm gelaufen. Aber mit dem Tor konnte ich es wiedergutmachen", erklärte er nach dem Spiel.
Den Karton gab es nicht etwa wegen eines Foulspiels, er hat nach einem Freistoßpfiff gegen ihn den Ball weggeschlagen.
Mit seinem Treffer lenkte er die Partie für seine Mannen in einer bockstarken zweiten Hälfte dann in die richtigen Bahnen. Nach einem Freistoß von Ahmet Arslan (28) schraubte er sich hoch und köpfte am langen Pfosten mustergültig ein. "Das ging so schnell, ich habe nur versucht, ans Leder zu kommen und es zu platzieren. Schön, dass es geklappt hat", lächelte er.
Es war seine vierte Bude in dieser Saison, ein guter Wert für einen defensiven Spieler. "Alle daheim, alle vor dem K-Block", sagte "Kammer". Er weiß halt, wo Tore richtig groß gefeiert werden. Auf sein erstes Auswärtstor muss er jetzt bis mindestens Osnabrück warten, in Ingolstadt wird er nur "das Spiel gucken und mitfiebern".
Dynamo Dresden gegen Ingolstadt ohne Kammerknecht
Dass er mit seinen Jungs eine Halbzeit lang brauchte, um ins Spiel zu kommen, dafür hatte Kammerknecht eine logische Erklärung. "Die Pause zwischen den Spielen war kurz, es hat sich alles ein bisschen müde angefühlt. Dann brauchst du ein bisschen länger, um über den Punkt zu kommen, wo dir alles egal ist und du einfach nur rennst."
Die zweite Hälfte war das Beste, was Dynamo zuletzt spielerisch zeigte. Die Duisburger kamen nicht mehr zum Luftholen, Dresden drehte ihnen den Hahn ab.
Kammerknecht gab seit der Verletzung von Paul Will (24) den Sechser, machte sein Zeug mehr als nur ordentlich, auch "wenn ich mich als Innenverteidiger noch wohler fühle".
Nun ist er gesperrt und Will genau im richtigen Moment wieder fit. "Das war auch der Grund, weshalb ich Paul noch gebracht habe. Er sollte sich wieder an den Rhythmus und die Wettkampfhärte gewöhnen", so Trainer Markus Anfang (48). Um am Montag gleich voll da zu sein.
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