Dynamo-Coach Stamm nimmt Abwehr-Albtraum gegen Essen auf seine Kappe!
Dresden - "Wenn du drei Tore schießt, dann musst du auch gewinnen", stellte Vinko Sapina nach dem 3:3 (0:1) am Sonntag gegen Rot-Weiss Essen klar. Recht hat Dynamos Mittelfeldspieler allemal. Doch beim vierten sieglosen Pflichtspiel am Stück passte es hinten einfach nicht.
Stefan Kutschkes Last-Second-Ausgleich in der sechsten Minute der Nachspielzeit hatte etwas Gutes. Denn danach wurde nur für eine Sekunde wieder angepfiffen, ehe das Spiel endgültig aus war. Wer weiß, ob der Ruhrpott-Klub der SGD nicht noch einmal direkt wieder ein Tor eingeschenkt hätte.
Zweimal sah nämlich die Dresdner Defensiv-Reihe richtig dumm aus, als Julian Eitschberger (48.) und Kelsey Owusu Aninkorah-Meisel (80.) jeweils die zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Niklas Hauptmann (46.) und Jonas Sterner (78.) quasi fast direkt vom Anstoß weg wieder konterten. Manuel Wintzheimer (37.) hatte Essen nach einem Dresdner Eckball überraschend in Führung gebracht.
"Es sind inhaltliche Dinge, wo die Kommunikation fehlt. Deswegen sage ich, das ist mein Job, dass wir besser verteidigen. Die Jungs stehen zwar auf dem Platz, das zweite und das dritte Gegentor sind aber ein Spiegelbild", befand Coach Thomas Stamm.
Weil die Konkurrenz im Vorhinein mitspielte, rangiert Dynamo trotz (nur) einen Punktes weiterhin noch auf Rang zwei.
Aber der Coach machte auch klar: "Das sind Themen, die uns über Wochen begleiten. Und wenn uns was über Wochen begleitet, dann ist es meine Aufgabe, dass es allerspätestens am Mittwoch anders ist!"
Thomas Stamm will Abwehrproblem schnellsten in den Griff bekommen
Auch in den neun Spieltagen zuvor waren in der Dresdner Dreier- bzw. Fünferkette zu viele Schnitzer drin. Mit Emotionen, so Stamm, habe es aber nichts zu tun.
Er nimmt die Schuld auf sich: "Wir sind in keine Konter gerannt, nur beim ersten Tor. Von daher sind es viele inhaltliche Dinge, das hat mit Kommunikation zu tun. Ich muss es auf mich nehmen, weil wir aus der Fünferkette eben nicht so agieren, wie wir wollen. Das ist was Inhaltliches, es muss für die Spieler klar sein, wie sie agieren. Im Moment bekommen wir es nicht hin."
Zwar will der 41-Jährige keinen seiner Akteure in Schutz nehmen, trotzdem zieht sich der Schweizer den Schuh der zittrigen Defensive an: "Wir sind immer sehr ehrlich. Es ist aber nicht klar, wer zum Ball geht, wer an die Leute ranschiebt. Dann ist es meine Aufgabe, dass es klar ist. Wir müssen dahin kommen, dass die Spieler es intuitiv schaffen."
Das Problem: Bereits am Mittwoch (19 Uhr) geht es für Schwarz-Gelb in Wiesbaden weiter. Es bleibt also nur das Video-Studium!
Titelfoto: Lutz Hentschel