Dynamo-Chaos, FCM-Siegeszug, Würzburger Fast-Abstieg: Viel los im Profifußball!

Deutschland - Was für ein verrücktes Fußball-Wochenende! Vor allem aus Sicht von Dynamo Dresden. Dem niederschmetternden 0:3 gegen den Halleschen FC folgte die Entlassung von Trainer Markus Kauczinski (51). Doch damit noch nicht genug.

Was die Dynamo-Führungsspieler Kevin Broll (25, l.), Yannick Stark (30, M.) und Chris Löwe (31) nach der Auslaufrunde am Sonntag vorm Trainingszentrum wohl zu besprechen hatten? Themen gab es ja mehr als genug...
Was die Dynamo-Führungsspieler Kevin Broll (25, l.), Yannick Stark (30, M.) und Chris Löwe (31) nach der Auslaufrunde am Sonntag vorm Trainingszentrum wohl zu besprechen hatten? Themen gab es ja mehr als genug...  © Lutz Hentschel

Nun soll ein Interimstrainer die angeschlagen wirkende Mannschaft für einen Monat übernehmen, weil Ralf Becker (50) offenbar schon einen neuen Coach für die kommende Saison in der Hinterhand hat.

Puh, da soll noch einer den Durchblick behalten! Nun stellt sich natürlich die Frage, ob diese riskante Konstellation gutgehen kann. Es wird auf jeden Fall schwierig.

Denn nur, wenn der neue Mann einerseits den Aufstieg in die 2. Bundesliga schafft und andererseits kein Problem damit hat, im Sommer trotzdem zu gehen, kann die SGD die Saison noch retten und das große Ziel erreichen. Trotzdem wird der Nachfolger dann am Vorgänger und Vor-Vorgänger (Kauczinski) gemessen.

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Man darf außerdem gespannt sein, wann die Schwarz-Gelben ihren neuen Kurzzeit-Trainer präsentieren. Soll er schon am Mittwoch (19 Uhr) gegen den MSV Duisburg an der Seitenlinie stehen, ist wohl der heutige Montag der Stichtag.

Er muss Dynamos lahmender Offensive wieder Selbstvertrauen einflößen und hat vermutlich auch den ein oder anderen Riss zu kitten. Schließlich likten einige Profis den Instagram-Beitrag der Kauczinski-Beurlaubung, was sich in den sozialen Medien herumsprach und weitere Fragen zum Klima innerhalb der Mannschaft aufwirft.

TAG24-Fußballredakteur Stefan Bröhl beschäftigt sich in seiner wöchentlichen Kolumne diesmal unter anderem mit dem konfusen Wochenende bei Dynamo Dresden und der großartigen Serie des 1. FC Magdeburg.
TAG24-Fußballredakteur Stefan Bröhl beschäftigt sich in seiner wöchentlichen Kolumne diesmal unter anderem mit dem konfusen Wochenende bei Dynamo Dresden und der großartigen Serie des 1. FC Magdeburg.  © PICTURE POINT/Roger Petzsche/Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB

Dynamo Dresden kann sich vom 1. FC Magdeburg momentan gleich mehrere Scheiben abschneiden

Das goldene Tor: Leon Bell Bell (24, 2.v.l.) trifft nach Vorlage von Ex-Dynamo Baris Atik (26, l.) zum 1:0 für den 1. FC Magdeburg gegen den VfB Lübeck.
Das goldene Tor: Leon Bell Bell (24, 2.v.l.) trifft nach Vorlage von Ex-Dynamo Baris Atik (26, l.) zum 1:0 für den 1. FC Magdeburg gegen den VfB Lübeck.  © Picture Point/Roger Petzsche

Für die kommenden Spiele braucht Dynamo wieder ein geschlosseneres und inspirierteres Auftreten wie Ende Februar und Anfang März gegen den SV Meppen und FC Ingolstadt 04. Denn noch hat die SGD den Aufstieg weiter selbst in der Hand.

Die Dresdner können sich dabei von einem anderen Drittliga-Ostklub mehrere Scheiben abschneiden. Nochmal zur Erinnerung: Vor wenigen Wochen musste man sich nach sechs Pleiten am Stück große Sorgen um den 1. FC Magdeburg machen, der unaufhörlich der Regionalliga Nordost entgegenzutaumeln schien.

Nun ist der FCM kurz davor, den Klassenerhalt zu feiern. Am Sonntag gewann die Mannschaft von Trainer Christian Titz (50) in einem umkämpften Duell mit 1:0 gegen den VfB Lübeck, hat nun 44 Punkte aus 34 Spielen geholt und ist dank sieben Siegen und zwei Unentschieden aus den zurückliegenden neun Partien Tabellenzehnter - was für eine beeindruckende Serie!

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Und wieder hatte der momentan wohl beste Drittliga-Spieler seine Aktien am Erfolg gegen den stark abstiegsbedrohten Traditionsverein aus Schleswig-Holstein: Baris Atik (26) bereitete den goldenen Treffer von Leon Bell Bell (24) vor und war auch sonst an vielen Offensivaktionen beteiligt.

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Magdeburg einen Haken hinter diese turbulente Spielzeit machen und für die neue Saison planen kann.

FC Würzburger Kickers sind aller Voraussicht nach nicht mehr zu retten

Die Würzburger Kickers holten am Freitag ein ehrenwertes 2:2 beim Karlsruher SC, weshalb der Abstieg praktisch noch nicht feststeht.
Die Würzburger Kickers holten am Freitag ein ehrenwertes 2:2 beim Karlsruher SC, weshalb der Abstieg praktisch noch nicht feststeht.  © dpa/Uli Deck

In der werden die Blau-Weißen dann aller Voraussicht nach auch auf den FC Würzburger Kickers treffen. Nur ein grober Schnitzer von KSC-Keeper Marius Gersbeck (25) verhinderte den Abstieg schon an diesem Wochenende.

So holten die Kickers ein 2:2-Remis und haben drei Spieltage vor Schluss neun Punkte und sieben Tore Rückstand auf Relegationsrang 16 und Eintracht Braunschweig. In der Theorie mag das aufzuholen sein, in der Praxis ist das zu 99,9 Prozent ausgeschlossen.

Zudem wäre der Gang in die 3. Liga auch folgerichtig, weil Würzburg gerade in der Defensive nur in Ausnahmefällen den Anforderungen der 2. Bundesliga gerecht wurde. Mit 64 Gegentoren ist der FCW die Schießbude der Liga!

Da man zudem nur 33 Treffer erzielt hat, selten als echte Einheit auftrat und spielerisch ebenfalls nur in einigen Partien wirklich mithalten konnte, muss sich Würzburg nach nur einem Jahr wieder auf die unterste deutsche Profifußball-Liga einstellen. Das gilt wohl auch für den VfL Osnabrück, dessen Negativlauf nach dem guten Saisonstart weiter anhält und offenbar auch nicht mehr zu stoppen ist.

Beim 1:3 gegen Holstein Kiel wehrten sich die Lila-Weißen erst, als sie 0:3 zurücklagen. Das ist bezeichnend für die Saison: Der VfL wacht zu spät auf! Sofern Eintracht Braunschweig (0:2 gegen den FC Erzgebirge Aue) und der SV Sandhausen (4:2 gegen Hannover 96) nicht alle Partien verlieren, wird es für Osnabrück vermutlich nichts mehr mit dem Liga-Verbleib.

Titelfoto: PICTURE POINT/Roger Petzsche/Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB

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