Dynamo sucht Dosenöffner vergeblich: Thomas Stamm hat die Gründe ausgemacht!
Dresden - Aachener Pflümli - wer kennt ihn nicht, den Brotaufstrich aus Pflaumen. Zu Mus gepresst haben die Dynamos die Fußballer aus der Kaiserstadt aber nicht. Vor 30.633 Zuschauern blieb der Deckel zugeschraubt. In einem schwachen Spiel fand beim 0:0 keiner den öffnenden Handgriff. Dresden bleibt aber Tabellenführer, das einzig Positive des Nachmittags.
"Wir haben uns gegen den Aachener Gegendruck sehr schwergetan, waren zu unsauber gegen das Pressing. Wir konnten vorn die Bälle nicht so festmachen, wie wir es gewohnt sind", so SGD-Trainer Thomas Stamm nach dem Spiel.
Gerade die zweiten Bälle landeten immer wieder beim Gast - sonst eine Stärke der Dresdner. Das lag dran, "weil wir die Laufintensivität diesmal nicht hatten, besonders in den ersten 45 Minuten", so der 41-Jährige.
In den ersten zehn Minuten hieß es wieder zweimal Luft anhalten, weil Keeper Tim Schreiber (3./9.) erneut zwei leichtsinnige Fehlabspiele unterliefen. Auch seine Vorderleute spielten mitunter mit dem Feuer. Das war ab und an zu viel Risiko.
Ansonsten versuchte Dresden, sein Spiel durchzudrücken, ging früh drauf, ließ aber im Vorwärtsgang die Präzision vermissen.
Einmal klappte alles, als Robin Meißner (19.) die Kugel unters Dach schweißte, doch da ertönte der Pfiff, er hatte sich wohl zu robust gegen Sasa Strujic durchgesetzt. Andere Schiris hätten das eher unter handelsüblichen Zweikampf eingestuft.
Danach verblasste das schwarz-gelbe Spiel, weil die Alemannia immer besser in die Partie kam.
Dynamo Dresden fehlt gegen Alemannia Aachen der Dosenöffner
Fußballerisch blieb auch im zweiten Durchgang vieles Stückwerk. Immer wieder unterbanden kleinere und größere Fouls den Spielfluss.
Schön anzuschauen war das alles nicht. Was zudem extrem auffällig war: Die Akteure rutschten immer wieder weg, manchmal auch in aussichtsreichen Positionen - war passend zum Spiel.
Mit vier Wechseln kam bei Dynamo zwar frisches Personal, innerhalb der Truppe wurde umgestellt, aber alles ohne durchschlagenden Erfolg. "Wir sind aber in Summe besser drin gewesen, konnten das Pressing besser umspielen", fand Stamm.
Es dauerte allerdings exakt bis zur 73. Minute, bis so etwas wie eine Chance notiert werden konnte. Der eingewechselte Oliver Batista Meier köpfte eine Freistoßflanke von Philip Heise übers Tor. Die besten Chancen hatten Tony Menzel (86.) und Dmytro Bohdanov (90.+3).
"Es war das erste Heimspiel, in dem wir es nicht geschafft haben, den Gegner in die Tiefe zu schnüren. Wir müssen uns selbst an die Nase fassen, dass wir dieses Mal nicht die Lösung hatten, auch wenn es in der Schlussphase drei gute Chancen gab", erklärte Stamm. Der Deckelöffner fehlte.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel