Dynamo-Sieg wie ein Sinnbild der Saison: "Tut unheimlich weh"
Unterhaching/Dresden - Als die Dynamo-Fans nach 76 Minuten sangen "3. Liga tut schon weh. Scheißegal, SGD" war fast allem auf dem Feld und der Bank klar, das war's. Da war das 1:1 von Regensburg in Köln bekannt geworden. Platz vier ist das letzte große Ziel. Es geht weiter durch die 3. Liga. Warum, war auch beim 2:1 in Unterhaching zu sehen.
Die 90 Minuten waren im Grunde ein Abziehbild einer ganzen Saison. Die erste Hälfte war der Fußball der Hinrunde, die zweite Hälfte sah aus wie die komplette Rückrunde, passiv, schleppend und nur noch agierend.
Mit Glück und Geschick konnte Dynamo die Partie gewinnen, die zu Beginn noch so äußerst souverän gestaltet wurde.
"Ja, denke, das kann man so zusammenfassen", sagte Niklas Hauptmann (27) nach dem Spiel. "Es ist nicht so, dass wir in der zweiten Hälfte nicht wollten. Es ist schwer. Das werden wir analysieren und ansprechen müssen, wo was gefehlt hat. Es ist kurios."
Natürlich ging auch an ihn die Frage nach der fehlenden Kondition. Es war schon eklatant im Uhlsport-Park zu sehen, wie jeder Dresdner mit fortlaufender Spieldauer abbaute.
"Haupe" nahm sich ein, zwei Sekunden Zeit, ehe er antwortete. "Ja, natürlich. Vielleicht ist der Gedanke im Kopf, ohne dass es bewusst ist, das Ergebnis verteidigen zu müssen. Das führt dazu, dass der Gegner drückt. Aber eine große Analyse mit Kondition und allem drum und dran ist jetzt der falsche Moment. Wir haben jetzt noch zwei Spiele und die ziehen wir durch", sagte Hauptmann.
"So gut es geht", fügte er noch an.
Niklas Hauptmann will die Saison anständig zu Ende bringen
Rechnerisch steht es fest, dass Dresden auch in der kommenden Saison in der 3. Liga spielen muss.
Hauptmann hatte damit gerechnet. "Nach den letzten Tagen und Wochen ist es nicht überraschend. Es tut unheimlich weh, das wird auch wieder dauern. Das ist brutal gerade", so der 27-Jährige.
Aber er nahm auch sofort den Kopf wieder hoch: "Jetzt haben wir erst einmal etwas zu Ende zu bringen, haben noch zwei wichtige Spiele vor uns. Über den Rest müssen wir uns nach der Saison Gedanken machen."
Wichtig ist, diesen vierten Platz zu verteidigen, der zur Teilnahme an den DFB-Pokal berechtigt. Der würde aus dem Sachsenpokalfinale gegen Aue am 25. Mai für die wankenden Dynamos unheimlich viel Druck herausnehmen.
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg