Dynamo beweist beim KSC Moral und holt Last-Minute-Punkt!
Karlsruhe - Es geht doch, hätte man gesagt, würde ein Spiel nur 45 Minuten dauern. Aber nein, eine Partie dauert noch immer mindestens 90 Minuten und Dynamo Dresden hat dank einer deutlich schwächeren zweiten Hälfte auch im 16. Anlauf den ersten Sieg in der Rückrunde verpasst.
Die Schwarz-Gelben holten beim Karlsruher SC trotz Pausenführung mit Glück noch ein 2:2 (1:0).
Es war nur ein Versprecher von Guerino Capretti, als er vor dem Spiel auf "etwas fehlende Lust" beim KSC hoffte und sich schnell auf "etwas fehlende Luft" korrigierte. Aber egal, was es war, so richtig Gegenwehr schienen die Badener in der ersten Halbzeit nicht mehr zu leisten.
Diese Erkenntnis soll die Dresdner Leistung in Abschnitt eins nicht schmälern, aber dass die SGD bereits zur Pause mit drei oder vielleicht sogar vier Toren führen muss, das kam in der Rückrunde noch gar nicht vor.
Allein die beiden Dynamo-Angreifer Ransford-Yeboah Königsdörffer (27.) und Christoph Daferner (12., 39. sowie 45.) hätten teilweise schon einnetzen müssen, auch Patrick Weihrauch (2.) hatte das Tor schon früh auf dem Fuß.
Immerhin machte es der Mittelfeldspieler dann in der 26. Minute besser, als er auf Vorlage von Königsdörffer noch einen Karlsruher ins Leere laufen ließ, und dann im Rückwärtsfallen wuchtig abschloss.
Deutlich effektiver agierte da die schwarz-gelbe Hintermannschaft. Erst in der 31. Minute musste Kevin Broll das erste Mal eingreifen.
Aufstellungen vom Karlsruher SC und von Dynamo Dresden
Jerome Gondorf und Philipp Hofmann drehen Spiel für den KSC, Michael Akoto gleicht für Dynamo aus
Vier Minuten später wurde der Torwart nach zwei Abschlüssen von Kyoung-Rok Choi (33. und 37.) auch mal richtig laut und in der 41. Minute verhinderte der 26-Jährige nach Kopfball von Philipp Hofmann den Ausgleich.
So blieb es bei der ersten - wenn auch knappen - Dresdner Pausenführung seit November und die geriet nach dem Wiederanpfiff gleich mehrfach in Bedrängnis.
Die Capretti-Elf tat einfach zu wenig, um die Führung auszubauen, ließ noch dazu zwei gute Möglichkeiten durch Guram Giorbelidze (51.) und Agyemang Diawusie (62.) zu leichtfertig liegen.
Der Ausgleich war daher so logisch, wie er auch schön anzusehen war. Per Direktabnahme zog Jerome Gondorf nach einem Eckball zum inzwischen verdienten 1:1 ab.
Der Treffer saß so richtig, denn jetzt war wieder Kartoffelbrei in den Dresdner Knien. Die SGD wackelte, Karlsruhe drückte und Hofmann (74.) wuchtete per Kopf zum 1:2 ein.
Dass es am Ende 2:2 stand, war mit Blick auf den zweiten Durchgang eher glücklich. Michael Akoto ist das sicherlich egal, denn er knallte auf Pass von Weihrauch den Ball in der Schlussminute von der Strafraumgrenze in die Maschen.
Titelfoto: dpa/Uli Deck