Dynamo-Dauerbrenner Paul Will: "Mein Ziel sind 38 Partien!"
Dresden - Zwölf Spiele, alle über 90 Minuten und noch nicht eine Gelbe Karte. "Da bin ich extrem stolz drauf", lacht Dynamos Leader Paul Will (24). "Das wird auch ein bisschen wenig erwähnt, finde ich. Zwölf Partien, null Gelbe", strahlt er. Der 24-Jährige hat nicht nur den Aufstieg mit seiner Truppe als Ziel, er will alle 38 Partien absolvieren, "am liebsten immer über die volle Zeit!"
Dieses Ziel hat einen Grund: Will fiel in den vergangenen Jahren immer wieder aus, wenn es ganz spannend wurde, nicht unbedingt durch Sperren, sondern eher durch Verletzungen.
Erinnert sei nur an das Relegations-Hinspiel in Kaiserslautern 2022 oder die erste Hälfte im Mai in Meppen, beide Mal musste er verletzt raus. Die Ergebnisse sind bekannt und spornen den Mittelfeld-Malocher an.
"Ich will auch in Niesky spielen, ich will immer spielen. Mein Ziel sind die 38 Partien. Da spielt natürlich auch die Gesundheit eine gewisse Rolle. Aber es wäre natürlich ganz gut, dass ich das, was ich der eigenen Hand habe, reduziere und ich nicht wegen Gelber Karten eine Begegnung verpassen würde."
Das ist ein Programm, das er sich vorgenommen hat, gerade jetzt, wo eine englische Woche auf Dresden wartet. Sonntag in Saarbrücken, Dienstag zum Landespokal in Niesky und kommenden Samstag das Heimspiel gegen Freiburg II.
"Wir haben doch immer mal zwei freie Tage, da kannst du dann abschalten, mit der Familie Zeit verbringen oder so irgendwas. Das muss reichen irgendwie. Am Spieltag ist Spieltag, dann musst du 90 Minuten ackern", so ein bestens gelaunter Will.
Paul Will hat schon 100 Pflichtspiele für Dynamo Dresden auf dem Buckel
Und wer ackert, der wird auch belohnt. Jetzt nach dem Sieg gegen Münster wurde er zusammen mit Kevin Broll (28) und Stefan Kutschke (34) für das 100. Pflichtspiel in Schwarz-Gelb geehrt.
Das Trio bekam vom K-Block eine wunderschöne Schiefertafel mit dem jeweiligen Konterfei darauf. Bei 1860 hatte er die dreistellige Zahl vollgemacht - und das in nicht einmal dreieinhalb Jahren.
Was bedeutet ihm das? "Extrem viel. Das hat mich gefreut, dass gerade von den Fans so etwas Persönliches kam. Ich hatte nicht damit gerechnet. Ich habe noch gar nicht richtig darüber nachgedacht. Aber mit 24 für meinen ersten richtigen Herrenverein direkt die 100 Spiele vollgemacht zu haben, das ist schon etwas Besonderes."
Macht er so weiter, dann kann man ihm vielleicht in drei Jahren zum 200. Pflichtspiel für Dynamo gratulieren. "Gern, aber dann hätte ich lieber noch ein paar Zweitliga-Spiele mehr", sagt er.
25 sind es bisher, weitere sollen folgen. Doch dafür muss der Aufstieg her.
Titelfoto: Lutz Hentschel, IMAGO/foto2press