Dynamo boxt sich auf dem Tivoli durch: 15. Saisonsieg mehr wert als drei Punkte
Dresden - Dieser Spieltag hätte deutlich schlechter laufen können! Dynamo Dresdens 1:0-Erfolg bei Alemannia Aachen war mehr als nur drei Punkte wert. Das Team von Thomas Stamm (42) hat bewiesen, dass es auch gegen eklige Gegner gewinnen kann.

"Wir wissen, was die drei Punkte hier wert sind. Aachen hat erst ein Spiel zu Hause verloren, achtmal Unentschieden gespielt. Das sagt ziemlich gut aus, welche Intensität und welche Zweikämpfe auf dich zukommen", erklärte der SGD-Coach nach dem 15. Saisonsieg, den Niklas Hauptmann (45.+2) mit seinem entscheidenden Tor perfekt machte.
Kein Team in der 3. Liga hat mehr oder genauso viel. Und weil Saarbrücken gleichzeitig daheim mit 2:1 gegen Energie Cottbus (beide 14 Siege) gewann, hat Dynamo jetzt drei Punkte Vorsprung auf Platz drei, samt besserem Torverhältnis. Platz vier (Bielefeld, 1:2-Niederlage in Verl) und fünf (Ingolstadt, 0:2-Niederlage in Rostock) sind sogar auf acht bzw. neun Punkte weg.
"Ich schaue nicht auf die Tabelle. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen, jedes Spiel probieren, die Punkte mitzunehmen. Am Ende, wenn alles gutgeht und wir die positiven Resultate haben, ist alles gut", machte Andi Hoti (22) angesprochen auf die Tabellensituation klar.
Und der Sieg auf dem mit 30.700 Fans nicht ganz ausverkauften Tivoli war ein richtig hartes Stück Arbeit.
"Wir sind ganz ordentlich reingekommen. Mit der Standardsituation, die sie gut rausspielen und wir nicht gut verteidigen, kippt das Spiel ein bisschen. Das 1:0 hilft dir natürlich vom Timing her", gab Stamm zu.
Dynamo Dresden verpasst das zweite Tor, aber hält der Alemannia-Wucht stand

Allein Sasa Strujic (36./42.) hätte die Hausherren jeweils nach einer Ecke von Anton Heinz in Führung bringen müssen, schoss aber vorbei und köpfte an den Pfosten. "Nach der Pause haben wir unsere beste Phase mit fünf Umschaltmomenten, wo wir mit 2:0 in Führung gehen müssen. Da müssen wir zweimal nur querlegen, einmal wird super gerettet", so Stamm.
Einmal geriet ein Pass von Jakob Lemmer (47.) ein Stück zu steil für Christoph Daferner, zwei Minuten später wurde der noch im letzten Moment auf Vorarbeit von Dominik Kother geblockt. Zwei weitere Kother-Hereingaben gingen an Freund und Feind vorbei.
Trotzdem wurde es zum Ende hin mit Aachens Brechstange noch richtig brenzlig. Aber die Alemannia machte nichts aus ihren zahlreichen Chancen. "Mit der Wucht, die die Mannschaft hat, und mit der, die von außen kommt, wird es eng. Genau das haben wir erwartet. Wir wissen es gut einzuordnen, was das für ein Energieaufwand ist, wenn du hier gewinnst", so Stamm.
Und die ersten drei Auswärtspunkte des Jahres werden neue Kräfte freisetzen, wenn am Mittwoch mit Dortmund II. ein ganz anderer Gegner ins Rudolf-Harbig-Stadion kommt.
Titelfoto: IMAGO/Justin Derondeau