Dynamo feuert Kauczinski: Aufsichtsrat tagt, kommt noch heute ein Nachfolger?
Dresden - Halle war einer zu viel! Die SG Dynamo Dresden hat am Sonntagmorgen nach der 0:3-Pleite gegen den Halleschen FC Chef-Trainer Markus Kauczinski (51) von seinen Aufgaben entbunden.
So haben sich die Dresdner mit sofortiger Wirkung vom 51-Jährigen getrennt.
"Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen", so Sportgeschäftsführer Ralf Becker (50) in einer offiziellen Mitteilung des Klubs.
Man wolle jedoch "in der wichtigsten Phase der Saison noch mal einen neuen Impuls setzen, um unser Ziel zu erreichen. Wir bedanken uns bei Markus Kauczinski für seinen Einsatz und sein Engagement als Cheftrainer bei Dynamo Dresden und wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste."
Für Kauczinski endet somit die Dynamo-Reise nach 51 Pflichtspielen an der Seitenlinie und einer Bilanz von 24 Siegen, neun Unentschieden sowie 18 Niederlagen.
Das Training leiten bis auf Weiteres die Co-Trainer Heiko Scholz und Ferydoon Zandi
Das Training am Sonntagmorgen um 11 Uhr in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie sollen Co-Trainer Heiko Scholz (55) und Ferydoon Zandi (41) leiten.
Die Schwarz-Gelben sind nach lediglich zwei Punkten aus den letzten fünf Liga-Partien von der Spitzenposition auf den vierten Tabellenrang der 3. Liga abgerutscht. 474 Minuten ist man zudem ohne eigenen Torerfolg.
Zwar hat die SGD aufgrund der Quarantäne zuletzt noch zwei Begegnungen weniger als das Spitzentrio um FC Hansa Rostock (65 Punkte), FC Ingolstadt 04 (63) und TSV 1860 München (61), dennoch sahen sich die Verantwortlichen zu diesem Schritt gezwungen.
"Die Entwicklung zuletzt war nicht gut. Nach dem schwachen Auftritt in Unterhaching wollten wir das Heimspiel gegen Halle unbedingt gewinnen. Das war das Ziel von uns allen – gerade nach den letzten Partien. Leider haben wir das Spiel jedoch deutlich verloren", so Becker weiter.
Nun sind die Dynamos unter Zugzwang. Die Nachholer gegen den MSV Duisburg (Mittwoch, den 28. April) sowie den KFC Uerdingen (Samstag, den 1. Mai) pressen sich in den Terminkalender und müssen gewonnen werden.
Dynamo-Sportgeschäftsführer Ralf Becker: "Werden jetzt noch mal alle Kräfte mobilisieren"
"Es sind für uns jetzt noch sechs Spiele, in denen wir unbedingt unser Ziel, den Zweitliga-Aufstieg, erreichen wollen. Wir müssen so schnell wie möglich wieder Spiele gewinnen. Dafür werden wir jetzt noch mal alle Kräfte mobilisieren", erklärte der Sportgeschäftsführer weiter.
Kauczinski kam am 10. Dezember 2019 zu Dynamo, konnte den Abstieg in die 3. Liga jedoch nicht verhindern. Dennoch startete man mit dem gebürtigen Gelsenkirchener in die Mission direkter Wiederaufstieg.
Diese geht nun ohne Kauczinski weiter.
Update, 25. Mai, 16.19 Uhr: Dynamo-Sportchef Becker sucht Übergangslösung
Dynamo-Sportgeschäftsführer Ralf Becker sucht eine Übergangslösung bis Saisonende, das bestätigte er im mdr. "Wir wollen einen Trainer, der die Liga gut kennt, der zur Verfügung steht. Der bereit ist, die Aufgabe für vier Wochen anzunehmen." Ob am heutigen Sonntag schon Vollzug gemeldet werden kann, hängt auch davon ab, wie lange das Ergebnis des PCR-Test auf sich warten lässt.
Update, 25. Mai, 13.55 Uhr: Kauczinski verabschiedet und bedankt sich
Wie die SGD nun mitteilte, habe sich Markus Kauczinski noch am Sonntag "mit persönlichen Worten vom gesamten Drittliga-Team verabschiedet".
"Es waren 16 sehr ereignisreiche Monate für mich als Dynamo-Cheftrainer. Eine verrückte und intensive Zeit, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Ich habe Dresden und Dynamo lieben gelernt. Ich wünsche der Mannschaft und dem gesamten Verein nur das Beste für die Zukunft", wird der 51-Jährige auf der Dynamo-Homepage zitiert.
Update, 25. Mai, 13.30 Uhr: Der SGD-Aufsichtsrat tagt bereits, kommt noch heute ein Nachfolger?
Nach TAG24-Informationen tagt bei den Schwarz-Gelben aktuell der Aufsichtsrat. Aufgrund des Nachholer-Spiels gegen den MSV Duisburg am Mittwoch drängt die Zeit und wäre es entsprechend wichtig, wenn der "Neue" bereits am Montag das Training leiten könnte.
Dass noch am Sonntag ein Name präsentiert wird, ist durchaus möglich.
Update, 25. Mai, 11 Uhr: Folgt Torsten Ziegner auf Markus Kauczinski?
Auf der Suche nach potentiellen Nachfolgern wird unter anderem der ehemalige HFC-Coach Torsten Ziegner (43) gehandelt. Dieser ist seit Februar 2020 ohne Klub, soll laut Sport1 neben dem 1. FC Magdeburg auch dem SV Meppen und dem 1. FC Kaiserslautern abgesagt haben. Wartete er etwa auf Dynamo?
Ob er jetzt in Elbflorenz anheuert, wird sich zeigen. Bei der SGD würde er unter anderem wieder auf seine Ex-Schützlinge Sebastian Mai (26, FSV Zwickau und Hallescher FC) und Pascal Sohm (29, HFC) treffen.
Aber auch Ex-Türkgücü-München-Coach Alexander Schmidt (52) und Torsten Lieberknecht (47, zuletzt MSV Duisburg) sind Kandidaten.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg