Pokalfight "wie ein Europacup-Spiel" für Dynamo: Coach Scholz ist heiß auf Zwickau!
Dresden - Die Glückwünsche zum Interims-Trainerposten bei Dynamo kamen von ganz oben. DFB-Sportdirektor Rudi Völler (64) hat Heiko Scholz (58) angerufen und ihm alles Gute gewünscht.
"Klar, wir haben zwei Jahre in Leverkusen zusammen gespielt. Trotzdem, da sieht man mal die Strahlkraft von Dynamo, wenn selbst Rudi uns Glück wünscht", freut sich der 58-Jährige.
Glück kann er gebrauchen, vor allem am heutigen Mittwochabend im Halbfinale des Sachsenpokals in Zwickau. Es ist seine erste Bewährungsprobe, die er zusammen mit Ulf Kirsten (58) und Willi Weiße (36) meistern muss.
Flutlicht, volle Hütte. Für Zwickau ist es das Spiel des Jahres. Der FSV will ins Finale, um dem Erzrivalen Erzgebirge Aue in dieser Saison noch guten Tag zu sagen.
"Für uns ist das auch das Spiel des Jahres. Wir wollen ins Endspiel, wollen den Pokal holen. Ich brauche ja die Tabellensituation nicht zu erzählen, die weiß jeder. Das ist ganz wichtig für den Verein. Das ist wie ein Europacupspiel", umreißt "Scholle" die Bedeutung der Partie.
Dynamo Dresden: Der Blick geht nach vorne
Ob die Zeit reicht, um die Mannschaft nach dem deprimierenden 0:2 gegen Köln samt Trainerentlassung von Markus Anfang (49) wieder aufzubauen, wird sich zeigen.
Das Trainer-Trio tut zumindest alles dafür. "Wir waren jetzt schon sechs, sieben Stunden jeden Tag zusammen", so Scholz - wohlgemerkt nach den Trainingseinheiten.
"Ich habe der Mannschaft mitgeben, was hinter uns liegt, ist Vergangenheit. Wir müssen im Jetzt sprechen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie in der Pflicht sind. Wir sind im letzten Spiel etwas schuldig geblieben, das müssen wir schleunigst korrigieren."
Der Pokalabend bietet einen guten Anlass dafür, darauf liegt der Fokus. Aber da sind auch noch vier Punktspiele, in denen Dynamo das Unmögliche möglich machen will.
"Wir haben klar gesagt, wir brauchen jetzt nicht von irgendwelchen Zielen oder Träumen sprechen. Träumen kann man immer, alleine für sich zu Hause. Wir müssen jede Trainingseinheit nutzen, so wie wir es vorgeben. Wenn einer mit dem Kopf woanders ist, was sein kann, dann brauchen wir ihn nicht. Wir brauchen jetzt vier, fünf Wochen Dynamo Dresden. Da geht es nicht um Scholz, Weiße, Kirsten. Es geht um Dynamo."
Glasklare Worte von Scholz, der mit den Sätzen das Gefühl für Siege zurückholen möchte. Würde auch Rudi Völler freuen.
Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold