Derbes Foul an Dynamo-Ass Hauptmann: "Verletzung in Kauf genommen"
Dresden - Nach dem Abpfiff des 1:0-Sieges der Dynamos gegen Münster hatte Niklas Hauptmann (27) die Binde am Knie abgemacht, um Luft an die Wunde zu lassen. Der Einschlag war somit deutlich zu sehen, weil es auch noch blutete. Nach 33. Minuten hatte ihn Preuße Luca Bazzoli (22) völlig unnötigerweise erst auf den Asphalt und dann in die Bande geschickt.
Die Szene passierte genau vor der Dresdner Bank. Hauptmann und Bazzoli kämpften um das Leder, das ins Aus trudelte. Der Münsteraner checkte "Haupe" nochmal, der über den Beton in die Bande rutschte.
Die Folgen waren ein Cut am Knie des Mittelfeld-Mannes, eine Rudelbildung und ein ab dem Moment zorniges Stadion.
Zornig war auch Dynamo-Trainer Markus Anfang (49): "Ich unterstelle nie irgendwie Spielern, dass sie absichtlich versuchen, einen zu verletzten. Das war bei dem Spieler auch nicht der Fall. Aber er hat es hier einfach in Kauf genommen. Der Ball ist im Aus, so geht man nicht in die Situation rein. Wir können von Glück sagen, dass 'Haupe' nicht mit dem Kopf in die Bande geflogen ist, sondern mit dem Rücken. Wenn er mit dem Kopf da reinfliegt, weiß ich nicht, wie das endet. Ich war erschrocken gewesen über die Szene, das muss ich ehrlich sagen."
Schiedsrichter Max Burda (34), der allgemein auf beiden Seiten unsicher agierte, beließ es bei Gelb, zog auch noch für Lars Bünning (25) den Karton, weil er an der Rudelbildung beteiligt war.
Niklas Hauptmann nach "unnötigem" Check: "Das hatte nichts mit Fußball zu tun"
"Das fand ich in der Szene reichlich übertrieben, nicht verhältnismäßig", sagte Hauptmann selbst, der die Situation versuchte einzuordnen.
"Der Ball ist im Aus, dann checkt er mich. Das war unnötig, das hatte nichts mit Fußball zu tun. Ob das sein muss, keine Ahnung", so Hauptmann, der dann auf sein Knie schaute: "Das ist offen, bisschen taub. Ich bin auf den Asphalt geknallt, das war für den ersten Moment ziemlich schmerzhaft. Sonst ist es hoffentlich nichts Schlimmes."
Hauptmann war am Ende froh, dass er mit seinen Mannen das Ding gezogen hat.
"Das war fußballerisch kein supergutes Spiel von uns, das können wir definitiv besser. Wir haben es dreckig nach Hause gebracht. Wir hatten viele Kontersituationen, die wir nicht gut zu Ende gespielt haben. Aber wir bringen es über die Zeit. Im Vorjahr hatten wir immer mal das Gefühl, wir bringen es nicht durch."
Titelfoto: Lutz Hentschel