Der "Fall Leistner": Endlich kommt Bewegung in die Pöbel-Geschichte um den Ex-Dynamo
Dresden - Der Vorfall ist mehr als zwei Jahre her, vor genau zwölf Monaten berichtete TAG24 letztmals darüber. Jetzt tauchte er wieder im Geschäftsbericht des Ehrenrates auf der Mitgliederversammlung auf. Der Dynamo-"Fan", der im Anschluss an das 4:1 im Pokalspiel gegen den HSV den Hamburger Toni Leistner (32) massiv beleidigt hatte, ist immer noch nicht bestraft worden.
Der Anhänger soll nach dem Abpfiff am 14. September 2020 Leistners schwangere Frau beschimpft und ihr eine Fehlgeburt gewünscht haben, als dieser bei einem TV-Interview stand.
Der Spieler kletterte die Mauer hoch, drückte den Pöbler zu Boden und geigte ihm die Meinung. Die Sache war relativ schnell aus der Welt geschafft. Der Übeltäter telefonierte danach mit Leistner, sie räumten die Sache aus.
Der HSV-Profi bekam vom DFB eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro aufgebrummt und musste zwei Pflichtspiele pausieren. Bis zum heutigen Tag ist der Verursacher der ganzen Aktion nicht verurteilt worden.
Seine Strafe muss vom Verein kommen, dafür ist der Ehrenrat zuständig, einleiten muss das Verfahren allerdings das Präsidium. 1000 Euro und ein Stadionverbot sind das Höchstmaß.
Ende Juli 2021 wurde SGD-Präsident Holger Scholze (51) von "Sächsische.de" gefragt, warum das Ehrenratsverfahren so lange dauert: "Es wird definitiv nichts unter den Teppich gekehrt. Inzwischen haben wir den Antrag fertiggestellt", antwortete er damals.
Es kommt Bewegung in den Fall um Toni Leistner
Schon dieser Fakt dauerte extrem lang, was mit der Corona-Pandemie erklärt wurde. Doch nun sind weitere 15 Monate vergangen.
Der Ehrenrat hält dagegen: "Bereits im Bericht 2021 erinnerte der Ehrenrat auch aufgrund unzutreffender Berichte in den Medien an den vom Präsidium lange angekündigten Antrag auf Einleitung eines Ehrenratsverfahrens. Nur gab es in dieser Angelegenheit im gesamten letztjährigen Berichtszeitraum noch keinen Antrag des Präsidiums."
Aber jetzt ist Bewegung in der Angelegenheit: "Nach Eingang und sofortiger Prüfung durch den Ehrenrat wurde dieser mittlerweile zugelassen und das Verfahren eröffnet", steht im Bericht.
Einen Termin für die mündliche Verhandlung gibt es allerdings noch nicht. Wäre für alle sicherlich förderlich, wenn dieser bald kommen sollte.
Titelfoto: IMAGO/Hübner