Nach Drama mit Düsseldorf kann Daferner bei Dynamo wieder jubeln
Dresden - Düsseldorf erlebte am 27. Mai an einem Tag das, was Dynamo in der kompletten Rückrunde der Vorsaison passierte: der totale Absturz. In der Bundesliga-Relegation gewann Fortuna das Hinspiel in Bochum 3:0, um im Rückspiel alles zu vergeigen. Christoph Daferner (26) war dabei. Nun trifft er am Sonntag auf seine Ex-Kollegen, mit denen er im Vorjahr noch im DFB-Pokalhalbfinale stand.
Gespielt hat er in der Relegation beide Partien, kam jeweils für Vincent Vermeij (30) in die Partie. Erst himmelhoch jauchzend, dann zu Tode betrübt. Wie das passieren konnte, keiner weiß es. Auch er nicht.
Ähnlich geht es den Dynamos mit zehn verspielten Punkten Vorsprung. Irgendwo das gleiche Leid. "Ich habe es trotzdem relativ schnell verdaut, so nach zwei, drei Tagen. Obwohl das schon ein krasses Erlebnis war", sagt Daferner.
Dass der Schock des verpassten Aufstiegs noch immer in den Düsseldorfern steckt "glaube ich nicht", so der Dynamo-Stürmer, der im Sommer zurückkam.
Der Saisonstart mit einem 2:0 in Darmstadt und einem 0:0 daheim gegen Karlsruhe lässt dies auch nicht vermuten.
Eine Halbserie hat er am Rhein gespielt, war von Nürnberg ausgeliehen. Jetzt kommt es zum schnellen Wiedersehen.
Christoph Daferner war beim letzten Zweitrunden-Match von Dynamo Dresden im Pokal dabei
"Ich freue mich sehr auf die Jungs, auf Trainer Daniel Thioune. Es war eine kurze, aber schöne Zeit. Ich bin mit allen gut ausgekommen, es ist eine charakterlich gute Truppe. Es ist auf alle Fälle Vorfreude da", erklärt Daferner.
Doch um Freundschaften geht es am Sonntag nicht. Er spielt jetzt für Dynamo und will im eigenen Stadion mit erneut knapp 30.000 Fans im Rücken eine Überraschung schaffen.
Letztmals in die 2. Runde hat es Dresden 2021/22 gepackt. Damals schlug die SGD den SC Paderborn 2:1, verlor dann in Runde zwei gegen St. Pauli 2:3 n.V.
Daferner ist übrigens der letzte Verbliebene aus der damaligen Mannschaft.
Was erwartet Dynamo am Sonntag? "Sehr viel Erfahrung, sehr viel Eingespieltheit, die meisten haben schon Bundesliga gespielt. Das wird ein harter Brocken", so der 26-Jährige: "Wir bereiten uns gut auf die Jungs vor, brauchen keine Angst haben. Im eigenen Stadion mit unseren Fans sowieso nicht. Wäre schon cool, wenn wir die Überraschung schaffen könnten."
Das wäre auch für den Verein cool. Für die 2. Runde gibt es immerhin schon 418.906 Euro.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Moritz Müller, Picture Point/Sven Sonntag