Derby-Pleite der nötige Warnschuss? Daran hakt es bei Dynamo noch!
Dresden - Dass der 2:0-Sieg der Auer im Sachsenderby verdient war, darüber gab es keine zwei Meinungen. Auch weil das Ballbesitz-, Ecken- und Torschussverhältnis nicht immer für den Sieger sprechen müssen. Es war nicht alles schlecht im Schacht, aber es deckte auch die Baustellen auf, die Dynamo Dresden noch hat. Und: Keine Bange, es war erst der 3. Spieltag. Das wird noch.
Frühe Rückstände
Anfangs kopflos. Gegen Cottbus 0:2 nach neun Minuten, gegen Aue auch. Zweimal nach drei Punktspielen. Gegen Energie gelang noch ein 4:2. Zufall? "Ob das Zufall war oder nicht, da sind wir in einem halben Jahr schlauer. Ich gehe schon davon aus, dass es kein Muster ist", sagt Trainer Thomas Stamm (41).
"Aue hatte aber auch eine hohe Effizienz. In Summe geht es darum, das besser zu verteidigen, das waren keine Überzahlsituationen. Wir werden das wieder ansprechen", verspricht er. Fehler wie vorm 0:1 durch Jakob Lemmer (24) passieren immer wieder, können danach noch geklärt werden. Das 0:2 darf aber so nicht fallen.
Schlechte Abschlüsse
Fast 70 Prozent Ballbesitz, 18:5 Torschüsse am Ende, 14:3 Ecken, in den statistischen Werten lag Dynamo vorn. Herausgesprungen sind 0 Tore. Die Schüsse von Daferner (26, 1. Minute), Vinko Sapina (29, 54.) und Oliver Batista Meier (23, 72./90.) lagen gut, mehr war es aber nicht.
Die Standards bis auf die Freistöße von Philip Heise (33) sind ausbaufähig. Ein Lattenkopfball von Aljaz Casar (23) nach einer Ecke in der Nachspielzeit noch das gefährlichste.
Behebt Dynamo Dresden die Probleme mit Transfers?
"Ja, war nicht so gut. Bei so einer Flut an Ecken muss herausspringen", so Niklas Hauptmann (28). Zumal Dynamo große, wuchtige Spieler in seinen Reihen hat. Das Problem ist nicht neu, das gab es schon im Vorjahr.
"Wir müssen mit Ball besser sein, deutlich sauberer agieren. Wir hatten nicht die Chancen, die wir uns vorgestellt haben", sieht Stamm den Ansatzpunkt im Spiel nach vorn. Zu viele Abspielfehler erschwerten dies.
Verstärkungen erwünscht
Das Spiel machte allen Verantwortlichen klar, in dieser Woche muss auf dem Transfermarkt noch etwas passieren. Gerade über die Flügel, wenn Heise hinten gebunden ist, passiert zu wenig. Christoph Daferner und Robin Meißner (24) hingen in der Luft, bekamen nichts Verwertbares.
Dass Dresden in Magdeburg bei den möglichen Kandidaten Alexander Nollenberger (27) und Jason Ceka (24) fündig wird, scheint fraglich.
"Das sind Spieler, die bei uns im Kader sind und die wir als gute und wichtige Spieler erachten", sagte FCM-Trainer Christian Titz (53) unmissverständlich. Bis zum 2. September ist noch Zeit, der Kader qualitativ zu stärken.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag