Chancenwucher auf beiden Seiten! Dynamo erarbeitet sich Punkt beim 1. FC Nürnberg

Nürnberg - Was macht man mit so einem Spiel? Ehe Dynamo Dresden das erste Mal zum Luftholen kam, musste der 1. FC Nürnberg vor 27.826 Zuschauern im eigenen Stadion 4:0 führen, am Ende muss die SGD die Partie gewinnen.

Dynamo-Mittelfeldmann Yannick Stark (l.) kommt zu spät, Fabian Nürnberger (3.v.l.) zieht ab, trifft den Ball satt und jagt ihn zum 1:0 für den 1. FC Nürnberg ins Tor.
Dynamo-Mittelfeldmann Yannick Stark (l.) kommt zu spät, Fabian Nürnberger (3.v.l.) zieht ab, trifft den Ball satt und jagt ihn zum 1:0 für den 1. FC Nürnberg ins Tor.  © Picture Point/Gabor Krieg

Was bleibt, ist ein 1:1 (42.) und die Erkenntnis: Die Schwarz-Gelben bleiben im Jahr 2022 neben Drittligist FC Viktoria 1889 Berlin das einzig sieglose Profiteam im deutschen Fußball. Christoph Daferner (42.) glich die Führung von Fabian Nürnberger (12.) aus.

Guerino Capretti ließ gegenüber dem 1:1 gegen den FC St. Pauli fast alles beim Alten. Lediglich Agyemang Diawusie rutschte zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison in die Startelf. Er ersetzte den verletzten Ransford-Yeboah Königsdörffer.

Nach 25 Minuten wanderte der Blick durch die Dresdner Reihen, um zu schauen, ob irgendein Spieler über Kreislaufprobleme klagt. Verwundert hätte es nicht, da die Nürnberger den Gast regelrecht schwindlig spielten.

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Der Club legte ein atemberaubendes Tempo vor, griff über links an, über rechts, ab und an durch die Mitte. Die Dynamos hatten gar keine Zeit zu überlegen, was hier passiert. Sie liefen von einer Gefahrensituation in die nächste, wurden permanent gestresst.

Dass es zu jenem Zeitpunkt nur 0:1 und nicht 0:4 stand, lag zum einen an Kevin Broll, der einen Volleykracher von Handwerker (24.) sensationell parierte. Und zum anderen betrieb der 1. FCN einen unglaublichen Chancenwucher, ließ ein Brett nach dem anderen liegen. Einzig Fabian Nürnberger machte da nicht mit. Er hatte 17 Meter vor dem Tor den Moment des Abschlusses schon längst verpasst, hatte aber so viel Zeit, dass er sich die Kugel nochmal zurechtlegen konnte. Er zimmerte sie unbedrängt in den Knick (12.).

Aufstellungen vom 1. FC Nürnberg und von Dynamo Dresden

Dynamo Dresden beweist Moral und verdient sich beim 1. FC Nürnberg einen Punkt

Christoph Daferner (l.) überwindet FCN-Keeper Christian Mathenia (v.) aus Nahdistanz und trifft zum 1:1-Ausgleich für Dynamo Dresden.
Christoph Daferner (l.) überwindet FCN-Keeper Christian Mathenia (v.) aus Nahdistanz und trifft zum 1:1-Ausgleich für Dynamo Dresden.  © DPA/Tom Weller

Aber wie es so ist im Fußball. Die Franken nahmen ab der 25. Minute das Tempo raus, Dresden gelang es zudem, das Spiel zu beruhigen.

Gefährlich wurde es zwar nur einmal, aber das reichte: Oliver Batista Meier legte den Ball zu Diawusie, der setzte sich gegen Asger Sörensen durch und passte auf den kurzen Pfosten zu Daferner, der den Ball direkt einschweißte - 1:1 (42.). Völlig verrückt!

Bereitete Diawusie den Ausgleich noch richtig gut vor, hätte er drei Minuten nach dem Kabinengang das ganze Max-Morlock-Stadion zum Schweigen bringen können, ja müssen. Perfekt vom eingewechselten Heinz Mörschel in Szene gesetzt, lief er allein auf Christian Mathenia zu, prügelte das Leder aber über den Querbalken.

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Festzuhalten blieb aber auch, dass der überraschende Ausgleich bei Nürnberg Spuren hinterließ. Dynamo war jetzt deutlich besser drin, gab das Tempo nun vor. Die in Weiß spielenden Sachsen konnten zwar nicht alles verhindern, aber sie hatten ja Broll. Auf der anderen Seite vergaben nun auch sie eben beste Chancen. Nach einer gefährlichen Hereingabe von Guram Giorbelidze konnte Mathenia nur klatschen lassen, Morris Schröters (63.) Versuch aus Nahdistanz lenkte der Keeper an den Außenpfosten.

Wenig später muss der eingewechselte Vaclav Drchal netzen (74.), traf aber kurz vorm Tor den Ball nicht richtig. Diesmal hatte Schröter stark vorbereitet. Das letzte Brett hatte erneut Drchal (90.). Verfolgt von drei Nürnbergern brachte er das Leder nicht an dem sich entgegenwerfenden Mathenia vorbei. Den Rebound verteidigten die Clubberer im Paket. Allerdings hatte auch der FCN noch einen. Überragend, wie Broll den Schuss aus Nahdistanz von Manuel Schäffler (90.+1) parierte.

Dynamo-Flügelflitzer Agyemang Diawusie (r.) bereitete den Ausgleich klasse vor.
Dynamo-Flügelflitzer Agyemang Diawusie (r.) bereitete den Ausgleich klasse vor.  © DPA/Tom Weller

Titelfoto: DPA/Tom Weller

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