Bayreuth-Randale sorgt für 100.000 Euro Schaden: Diese Maßnahmen will Dynamo Dresden ergreifen
Dresden - Die massiven Ausschreitungen von einigen Dynamo-Fans vor einer Woche in Bayreuth wirken nach. "Es muss sich etwas ändern, wir wollen auch was ändern. Es ist ein Punkt erreicht, wo es um etwas Größeres geht", sagte Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52) auf einer Pressekonferenz am Freitag. Es geht um die Zukunft von Dynamo Dresden. Wie hoch sind die Schäden? Was hat die SGD nun vor?
Die Schäden
Die finanziellen Schäden werden sich auf weit mehr als 100.000 Euro belaufen. Über 50.000 Euro Schaden wurde im Fanzug angerichtet, auf 20.000 Euro beläuft sich der demolierte Imbissstand, dazu kommen die bis zu 10.000 Euro an gestohlenen Tageseinnahmen.
"Über die Summe der zerstörten Toilettenanlagen hat uns die Stadt Bayreuth noch nicht informiert", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend (56).
Des Weiteren erwartet Dynamo - wieder einmal - eine saftige Strafe durch den DFB.
"Wir gehen aus der letzten Saison mit einem Jahresüberschuss hinaus, können das Geld aber nicht auf unser Festgeldkonto packen, weil wir es dafür verwenden müssen", so Wehlend.
Im Video: Dynamo Dresdens Pressekonferenz zu den Vorfällen in Bayreuth
Stadionverbot für die Übeltäte, keine Auswärtsfans mehr? Das alles plant Dynamo Dresden
Die geplanten Maßnahmen
1. Die identifizierten Übeltäter sollen finanziell zur Kasse gebeten und mit Stadionverboten belegt werden. "Das werden wir definitiv tun", so der 56-Jährige. Bisher konnte die Polizei Bayreuth aber noch keine Erfolge vermelden.
2. Für das Auswärtsspiel in Essen in einer Woche wird es nur Tickets für Mitglieder geben, das war schon bekannt. Gut möglich, dass der Verein danach vorerst auf Auswärtsfans verzichten wird. "Das liegt absolut im Bereich des Möglichen", sagte Wehlend. In der kommenden Woche will er in mehreren Beratungen mit seinen Mitstreitern darüber entscheiden.
3. Die analoge Kameratechnik soll im Stadion durch digitale Technik ersetzt werden. Dort ist der Verein auf Stadt und Stadiongesellschaft angewiesen. Als Mieter des Stadions kann er nicht allein darüber entscheiden.
4. Das komplette Sicherheitskonzept im Stadion soll geprüft werden, vor allem was die strikte Trennung der Zuschauer-Sektoren betrifft.
5. Der Verein will eine Prüfung der Arbeitskarten-Regelung für die aktive Fanszene.
6. Die Vorbereitungen zum Sonderzug im April zum 70-jährigen Vereinsgeburtstag nach Saarbrücken wurde durch den K-Block gestoppt.
7. Die Selbstverwaltung des K-Blocks soll neu gestaltet werden. Dabei geht es unter anderem um Fan-Utensilien. Das Banner "Lügenpresse" soll genauso verschwinden wie ein in Bayreuth gezeigtes Banner mit der Aufschrift "Kriminelles Leben Dynamo". Für Wehlend ist beides "ein absolutes No Go."
8. Neue Ballfangnetze, die vom Tribünendach bis zum Boden reichen, sollen hinter beiden Toren zeitnah installiert werden.
Titelfoto: Marcus Foerster/Eibner-Pressefoto/dpa