Aufstiegsheld glaubt an Dynamo! Loose blickt auf Zeit in Dresden zurück
Dresden - Der "FC Bayern des Ostens" - so wird Dynamo Dresden immer genannt. Ein Vergleich, den Ex-Trainer Ralf Loose (61) gar nicht mag: "Das ist ja Quatsch, die kriegen doch auch nichts gebacken", lachte er.
Der 61-Jährige sorgte am Dienstagabend mit einem launigen Auftritt beim Live-Podcast "Schwarz-Gelb" auf dem Motorschiff "Gräfin Cosel" für beste Stimmung.
Seine Liebe ist Schwarz-Gelb, für einen, der in Dortmund geboren ist und fünf Jahre bei der Borussia spielte, kein Wunder.
Aber seit seiner Zeit bei Dynamo gehört sie auch der Stadt Dresden. Er kommt immer wieder gern von seinem Wohnort Vaduz nach Elbflorenz, war erst im Juni beim Grönemeyer-Konzert da, wie er verriet.
Jetzt war er wieder da, exakt am 13. Jahrestag des 4:3 im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen nach einem 0:3-Rückstand. "Ja, das war was", lachte er.
Doch Loose hatte noch viel mehr zu erzählen, schwelgte in Erinnerungen, gerade über seinen ersten Tag in Dresden: "Ich wurde am 12. April 2011 vorgestellt. Da wurde ich gefragt, ob ich wisse, was heute für ein Tag ist. Auf der Fahrt hierher hatte ich im Radio von einem Konzert gehört, da habe ich das gesagt. Das war der erste Minuspunkt. Es war der Gründungstag von Dynamo", konnte er sich erinnern.
Das Publikum johlte. Dynamo war damals wie jetzt Drittligist, stand sechs Spieltage vor Schluss auf Rang sechs.
Ex-Dynamo Coach Loose zu Gast beim Live-Podcast "Schwarz-Gelb"
"Dann bin ich in die Kabine und habe die Spieler gefragt, wer glaubt noch an den Aufstieg? Keiner hat sich gemeldet. Da habe ich gesagt: Gut, ich auch nicht."
Aber der Aufstieg kam, fünf Siege und ein Remis hievten die SGD auf Rang drei. Über die Relegation gegen Osnabrück ging es in die 2. Liga. Das wünscht Loose den Dynamos auch in dieser Saison.
"Nach dem, was ich aus der Ferne gesehen habe in der Rückrunde, ist es für Dynamo Gold wert, dass ein neuer Trainer da ist, dass ein neuer Sportchef da ist. Dass jetzt eine Chance da ist, neue Ideen zu verwirklichen. Thomas hat das in Freiburg sehr gut gemacht – mit sehr jungen Spielern. Diesmal hat er noch ein paar erfahrene Spieler dazu. Da bin ich überzeugt: Er wird einen guten Job machen", drückte er Trainer Thomas Stamm die Daumen.
Loose glaubt an seine Schwarz-Gelben: "Man muss die Sache immer positiv angehen, soll nicht vor dem ersten Spiel zweifeln. Man sollte optimistisch und mit Power an die Sache herangehen." Ganz so wie der FC Bayern jetzt auch.
Titelfoto: Fotomontage:Lutz Hentschel,Steffen Manig