"Auf die Couch legen und einen warmen Kakao trinken": Dynamo-Profi Oehmichen nach Gala-Sieg ganz bescheiden!

Dresden - Frage einen Fußballprofi, wie er nach einem eindrucksvollen Sieg im Spitzenspiel den Abend ausklingen lässt, womit er sich belohnt. Die Antwort könnte durchaus überraschen.

Unheimlich agil, dribbelstark, torgefährlich: Jonas Oehmichen (20, r.) zeigte seine bisher vielleicht stärkste Leistung für die Dynamo-Profis.
Unheimlich agil, dribbelstark, torgefährlich: Jonas Oehmichen (20, r.) zeigte seine bisher vielleicht stärkste Leistung für die Dynamo-Profis.  © Lutz Hentschel

"Ich hoffe, dass ich mich einfach auf die Couch legen und einen warmen Kakao trinken kann", sagte Jonas Oehmichen nach dem 3:0 von Dynamo gegen Bielefeld. Der 20-Jährige braucht Wärme, nach dem er über 71 Minuten lang heiß gelaufen war. Der kleine Giftzwerg ging den Bielefeldern gehörig auf den Geist.

Immer hatte er im Zweikampf seinen Fuß dazwischen, ließ sich nicht abschütteln. Auf der anderen Seite begeisterte er mit seiner spielerischen Leichtigkeit - und seinem dritten Saisontor.

Er schoss nach mustergültiger Hereingabe von Jakob Lemmer das 1:0 (19.). Es war nach dem 1:1 in Ingolstadt und dem 4:2 in Sandhausen bereits sein drittes Saisontor im vierten Startelfeinsatz, aber sein erstes im eigenen Stadion.

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"Ja, endlich daheim getroffen. Das war ein super Gefühl. Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen", sagte er artig, fast schon schüchtern nach dem Spiel in der Mixed-Zone.

Jonas Oehmichen überragt bei Dynamo-Sieg gegen Arminia Bielefeld

Gedankenschnell: Jonas Oehmichen (hi.) war einen Tick schneller am Ball als Bielefelds Christopher Lannert (26) und drückte so den Ball zum 1:0 über die Linie.
Gedankenschnell: Jonas Oehmichen (hi.) war einen Tick schneller am Ball als Bielefelds Christopher Lannert (26) und drückte so den Ball zum 1:0 über die Linie.  © Lutz Hentschel

Da darf er so sein, wenn er auf dem Rasen explodiert. Der Junge tut dem Dynamo-Spiel einfach gut.

Mit seiner Unbekümmertheit kennt er keine Angst. Trainer Thomas Stamm kann derzeit keinen Bogen um ihn machen. Hat er sich fest gespielt?

"Natürlich hoffe ich das, Woche für Woche meine Leistungen zeigen zu können. Aber die Konkurrenz ist sehr, sehr gut. Wir pushen uns jede Woche und versuchen es dem Trainer schwer zu machen, sich auf eine Startelf festzulegen. Ich hoffe, dass es so weiter läuft."

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Herrlich bodenständig. Aber er weiß auch, wie es umgedreht ist. Wenn du nur trainierst und links liegengelassen wirst - siehe die Vorsaison unter Markus Anfang.

"Ich kann das selbst sehr gut einschätzen, bin einer, der sich selbst sehr reflektiert. Ich weiß das zu schätzen, weiß aber auch, dass wieder andere Zeiten kommen können und werden. Ich nehme das jetzt alles mit. Das macht Spaß." Und dazu noch warmer Kakao - alles super für "Oehmi".

Titelfoto: Lutz Hentschel

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