Auf den Punkt fit: Dynamos Kutschke macht Tore und Meter
Dresden - Seine Aufgabe ist das Toreschießen, doch Stefan Kutschke (35) hat so viel mehr zu bieten. Bei Dynamo Dresdens Generalprobe gegen FK Pardubice hat er mal wieder seine gesamte Palette offenbart.
Denn, wer genau hingehört hat: Er machte die Ansagen, leitete seine Mitspieler, gerade wenn es ins Pressing ging. Er munterte auf, kritisierte und ging voran.
Doch neben allen Führungsqualitäten glänzte der Stürmer auch in seiner Kernkompetenz.
Zweimal netzte der 35-Jährige perfekt bedient eiskalt mit dem rechten Fuß ein. Das dritte Tor per Kopf verhinderte FK-Keeper Antonin Kinsky (20) aus der Nahdistanz mit einer sehenswerten Parade.
"Da musste ich ihn auch loben", gab "Kutsche" zu. Viel wichtiger ist aber die Erkenntnis, dass er auch mit Flanken gefüttert wurde:
"Es ist natürlich ein Kernpunkt, wovon mein Spiel lebt. Da muss dann aber auch ein Stürmer in der Mitte stehen, wie er auch immer heißt. Bringt nichts, wenn man dann auf dem Flügel rumrennt."
Stefan Kutschke ist nicht nur vor dem Tor wichtig für Dynamo Dresden
Rennen ist das richtige Stichwort, denn der Stürmer sorgte nicht nur in der Hälfte des tschechischen Erstligisten für ordentlich Meter.
Auch für Defensiv-Arbeit ist er sich nicht zu schade. In der 25. Minute grätschte Kutschke an der eigenen linken Eckfahne seinen Gegenspieler ab.
"Claudio Kammerknecht brauchte da ein bisschen Hilfe. Das zeigt, wie die Mannschaft zusammenhält. Egal, wo mal Hilfe benötigt wird, dass dann vielleicht auch mal ein Spieler, der gerade dreimal hin- und hergerannt ist und Hilfe braucht, dass das ein anderer abfängt. Das macht es am Ende aus. Dafür steht auch ein Mannschaftssport."
Bisher wurde Stefan Kutschke von schweren Verletzungen verschont
Woher nimmt der 35-Jährige trotz seines hohen Fußballer-Alters noch die Körner für diese weiten Wege?
"Vielleicht ist es irgendwo ein Gen, das man vererbt bekommen hat. Ich habe nie eine schlimmere Verletzung gehabt. Weder das Kreuzband noch die Achillessehne, das ist wichtig", so Kutschke.
"Es war immer ein wichtiger Baustein für mich, wenn du eine komplette Vorbereitung machen konntest und möglichst verletzungsfrei durch die Saison gekommen bist."
Logisch, dass auch er lieber mit dem Ball trainiert als Läufe und Übungen im Kraftraum zu absolvieren. Doch Kutschke zeigt, wie sinnvoll es doch ist:
"Es ist kein Patent dafür, dass du verletzungsfrei bleibst, wenn du gut durch die Vorbereitung kommst. Aber es hat mir geholfen, einen Grundbaustein zu legen und das wird sich am Ende auch bezahlt machen."
Titelfoto: Lutz Hentschel