Arslans Dynamo-Tore sind auch ein Auftrag an den Sportchef!
Dresden - "Das Beste, was es in der 3. Liga gibt." - Ein Satz, den man in dieser Saison eigentlich nicht mit Dynamo in Verbindung bringt. Aber einer hat diese Bezeichnung dennoch verdient: Ahmet Arslan (28).
"Ich fühle mich gut. Nach der schweren Verletzung, die ich in Kiel hatte, bin ich wieder fit. Ich kann marschieren, will mich aber nicht herausheben", sagt der 28-Jährige demütig.
Muss man aber! Denn Arslan ist Dynamos Lebensversicherung. An 43 Prozent aller 28 SGD-Tore ist der Mittelfeldspieler direkt beteiligt. Zehn machte er selbst, zwei weitere bereitete er vor.
Zum Vergleich: Dynamos zweitbester Schütze ist Manuel Schäffler (33) mit vier Treffern, es folgen Claudio Kammerknecht (23), Dennis Borkowski (20) und Stefan Kutschke (34) mit jeweils drei.
135 Minuten braucht Arslan im Schnitt für ein Tor. In Oldenburg waren es 82 für zwei. Im Marschweg-Stadion machte der Deutsch-Türke seinem Ruf wieder alle Ehre. Denn er schoss nicht nur den Ausgleich und das Tor zum 3:1-Endstand, er bereitete auch das 2:1 durch Dennis Borkowski vor.
"Wir wissen, dass wir es können, wir haben es in der Vorbereitung gezeigt. Eine Halbzeit ist es schiefgegangen, aber das einzige, woran wir denken müssen, ist die zweite Halbzeit", so Arslan, der mit den drei zusätzlichen Scorerpunkten eben doch zum Besten gehört, was die Liga zu bieten hat.
Dynamos Ahmet Arslan: "Ich schieße gern Tore"
Nur Jannik Rochelt (24, acht Tore/sieben Vorlagen) und Luca Schnellbacher (28, zehn/drei) vom Tabellenführer SV Elversberg sind in dieser Wertung noch besser.
Arslan: "Ich schieße gern Tore, bin da nie satt. Ich hätte noch das eine oder andere mehr machen können." Das könnte man als Drohung verstehen und als Auftrag an Sportgeschäftsführer Ralf Becker (52). Denn für die Leihgabe von Holstein Kiel besitzt die SGD eine Kaufoption, die bei rund 350.000 Euro liegen soll.
Geld, was auch für die nächste Saison bestens angelegt wäre. Dass Arslan bereit wäre zu bleiben, hatte er bereits im Wintertrainingslager signalisiert.
Würden alle so performen wie Arslan, wäre Schwarz-Gelb auch ein Aufstiegsaspirant. Ob seine Leistungen ausschließlich in seiner positiven Grundeinstellung begründet sind, lässt sich nicht endgültig ableiten.
Doch selbst aus der (nun gebrochenen) Sieglosserie zog Arslan noch seine Stärke: "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir lange nicht verloren haben. Klar kommst du dann nicht von der Stelle. Das musst du dir aber im Unterbewusstsein einreden, dass es schwer ist, uns zu schlagen."
Hoffentlich auch mal am Montag in München!
Titelfoto: DPA/Robert Michael