"Als wäre ich nie wirklich weg gewesen!" Arslan wird bei Dynamo-Rückkehr emotional
Dresden - Nur glückliche Gesichter am gestrigen Mittwoch bei Dynamo. Woran das nur lag? An ihm. Er ist wieder da! Die SGD hat Ahmet Arslan (29) zurückgeholt, ihn (vorerst) für ein halbes Jahr vom Zweitligisten 1. FC Magdeburg ausgeliehen. Der 25-Tore-Mann aus der Vorsaison soll und will bei der Mission 2024 Aufstieg mithelfen.
Es war ungewöhnlich viel los am Trainingszentrum. 150 Kiebitze, so viele kommen sonst eher selten zum Training, wollten "Ahmo" sehen. 15.25 Uhr war es dann so weit, da lief er neben Niklas Hauptmann (27) und Paul Will (24) auf den Trainingsplatz.
"Die Leute, die ich kenne, sind alle acht Monate älter geworden. Das sieht man ihnen aber nicht an. Es war, als hätte ich nur eine kurze Verletzungspause gehabt", strahlte der 29-Jährige nach seiner ersten Einheit.
"Ich bin in die Kabine rein, alles war wie vorher. Ich bin auf meinen Platz. Der Unterschied war halt, es war nicht mehr meiner", grinste er.
Arslan fand sich sofort zurecht. "Es fühlt sich so an, als wäre ich nie wirklich weg gewesen, ich bin wieder nach Hause gekommen. Ein schönes Gefühl", wurde er fast schon gefühlsduselig.
Ahmet Arslan: Der verpasste Aufstieg hat mich nie losgelassen!
Als sich der 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden am 6. Januar in Belek im Testspiel gegenüberstanden, gab es vor der Partie rührende Szenen, als sich Arslan und Markus Anfang in die Arme nahmen, er nach und nach alle herzte, sich auf die Bank der Dynamos setzte.
Das war Euphorie. War an diesem Tag die Option schon da, zurückzukehren?
"In meinem Kopf war das immer. Was anderes zu sagen, wäre gelogen. Aber ich habe damals nicht gedacht, als ich die Jungs gesehen habe, bald bin ich wieder bei. Ich habe so viel krasse Dinge mit ihnen erlebt, Höhen und Tiefen. Wir haben am Ende Tränen vergossen, das verbindet. Es war im Hinterkopf die ganze Zeit, ja", gab er offen und ehrlich zu.
Der gebürtige Memminger will nun das nachholen, was im Mai 2023 alle zusammen knapp verpasst haben - den Aufstieg. Das hat ihn umgetrieben, das hat ihn beschäftigt. Das ist der Grund, warum er unbedingt zurückwollte.
"Das klingt vielleicht blöd. Aber das hat mich beschäftigt, nicht losgelassen, dass wir es nicht geschafft haben. Ich hoffe, ich kann helfen, dass wir das jetzt besser machen."
Und wie sieht er seine Mannschaft? "Ich habe das im Testspiel gesehen, als ich noch in Magdeburg war. Die Jungs spielen echt geilen Fußball. Vielleicht müssen sie mich in den nächsten Tagen mitschleppen, dass ich auch wieder so gut spielen kann", lachte er.
Titelfoto: Lutz Hentschel