Als Dynamo-Spieler im Training "eine faule Sau", heute ist Hübener ein echtes Kraftpaket
Dresden - Thomas Hübener kam 2007 zur SG Dynamo Dresden, feierte 2011 den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit. Heute arbeitet er als Geschäftsführer und Personal Coach bei CrossFit Langenfeld. TAG24 traf das heutige Kraftpaket für einen Schwenk in alte Zeiten.
An die Zeit bei Dynamo hat Hübener noch viele Erinnerungen. "Der Aufstieg - quasi mit meinem Abschied - war das größte Erlebnis in Dresden", erinnert er sich, als wäre es gestern gewesen. "Ich weiß noch, wie wir vom Flughafen aus mit dem Bus in die Innenstadt gefahren sind. Die Fans sind uns auf der ganzen Strecke gefolgt. Und dann diese Feier auf dem Altmarkt - das war unglaublich."
Neben den glorreichen Erlebnissen hat Hübener aber auch andere Seiten kennenlernen müssen. "Nachdem wir mal scheiße gespielt hatten, wurden elf Gräber auf dem Trainingsplatz ausgehoben. Oder als wir nachts aus Emden wiederkamen, waren die Autos demoliert", haben sich auch diese Erinnerungen in den Kopf des ehemaligen Innenverteidigers eingebrannt.
Dennoch blickt er auf eine Dresdner Zeit zurück, "wo ich mich am wohlsten gefühlt habe und wo es mir auch am meisten Spaß gemacht hat".
Noch heute zählen die damaligen Mitspieler Ronny Nikol, Jens Truckenbrod und Axel Keller zum Freundeskreis. "Wir vier haben eine WhatsApp-Gruppe und schreiben uns ständig", verrät Hübener. Außerdem trifft sich das Quartett einmal im Jahr für Ausflüge wie zum Beispiel nach Mallorca. "Das ist dann immer ganz witzig."
2016 hängte Hübener seine Töppen an den Nagel
Zwar hätte der heute 38-Jährige nach seiner letzten Station bei Energie Cottbus gern noch ein Weilchen weitergespielt, doch das hatte sich trotz Angeboten aus der Regionalliga nicht mehr ergeben: "Ich hoffte einen Verein zu finden, bei dem man ambitioniert spielen und dabei auch noch vernünftig verdienen kann. Dem war nicht so."
Seit mittlerweile drei Jahren führt "Thommy" eine CrossFit-Halle in Langenfeld (Rheinland). CrossFit?
"Das gab es zu meiner aktiven Zeit noch nicht", gesteht Hübener außerdem: "Als Spieler war ich echt eine faule Sau. Meine Trainer hatten es nicht immer leicht mit mir."
Am Spieltag habe er zwar immer 100 Prozent gegeben, aber im Training, da sei schon mal was verloren gegangen. "Das werfe ich mir im Nachhinein heute noch vor. Vielleicht hätte es dann für noch weiter oben gereicht."
Heute ist Hübener ein echtes Kraftpaket, im Vergleich zu früheren Tagen kaum wiederzuerkennen. "Wenn ich überlege: Ich mache jeden Tag drei Stunden Ganzkörpertraining. Und früher hab ich rumgeheult, wenn eineinhalb Stunden Fußballtraining anstanden, was im Gegensatz total locker war."
Hübener hat weiter ein Auge auf Dynamo
Auch aus gut 600 Kilometer Entfernung verfolgt Hübener die SGD noch in den Medien und meint zur abgelaufenen Saison: "Dynamo wurde schon benachteiligt. Dennoch haben das die Jungs gut gemacht und sich der Situation gestellt." Vor allem der Abgang von Ralf Minge, der Hübener einst bei den Leverkusener Amateuren coachte, war nicht gerecht. "'Mingus' war sowas wie mein Ziehvater und hat dafür gesorgt, dass ich hoch zu den Profis kam. Später hatte er mich nach Dresden gelotst."
Der SGD wünscht Hübener nun, dass Ruhe in den Verein einkehrt und die Mannschaft schnell wieder aufsteigt. "Und vielleicht kommt Minge ja eines Tages in einer anderen Funktion wieder zurück", so Hübener.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Facebook/Thomas Hübener