Abstiegssorgen und Bangen um die eigene Tochter (14): Der doppelte Kampf des Sandhausen-Coaches Diekmeier
Sandhausen - Vier Endspiele hat der SV Sandhausen in der 3. Liga noch vor der Brust, um den Absturz in die Regionalliga zu verhindern. Trainer Dennis Diekmeier (35) muss dabei den wohl schwierigsten und emotional aufwühlendsten Drahtseilakt meistern, den man sich nur vorstellen kann. Denn seine erst 14 Jahre alte Tochter Delani kämpft parallel gegen den Krebs.

Zwischen Fußballplatz und Krankenhaus, zwischen Hoffen und Bangen um das Leben des eigenen Kindes und dem sportlichen Druck, mit dem Verein die Klasse halten zu wollen: Dennis und seine Frau Dana (40), aber vor allem Delani, zeigen einen unglaublichen Optimismus und trotz aller Widrigkeiten auch viel Lebensfreude.
Erst am Dienstag wurde die 14-Jährige in der Heidelberger Thoraxklinik am linken Lungenflügel operiert. Im Anschluss meldeten sich die Eltern bei Instagram und konnten zwar erfreulich vermelden, dass Delani den Eingriff gut überstanden habe. Allerdings seien statt sieben Auffälligkeiten, die man im CT gesehen habe, 19 entfernt worden.
"Wir warten jetzt 5-7 Tage auf die Ergebnisse vom Pathologen, ob die Chemo angeschlagen hat und die Metastasen vielleicht schon abgestorben sind", erklärten die Eltern. Ursprünglich war bei der Tochter ein bösartiger Tumor an der Niere entdeckt worden, der leider bereits Metastasen gestreut hatte.
Zwei Blöcke an Chemotherapie hat die tapfere Delani bereits überstanden. Zwischendurch fand sie sogar die Kraft, an Turnieren im Springreiten teilzunehmen, und dabei sogar zu gewinnen. Die Pferde sind ihre große Passion.
Viele Weggefährten sprechen Dennis Diekmeier, Delani und der Familie Mut zu

Kraft bekommt die Familie auch von vielen ehemaligen Weggefährten des Ex-HSV-Profis Dennis. Unter anderem Jesper Verlaat (28, TSV 1860 München) und Pascal Testroet (34, FC Ingolstadt) spenden vor Ort oder von der Ferne mit Präsenz und Botschaften Kraft.
Der Zusammenhalt nicht nur von außen, sondern auch innerhalb der Familie, zu der mit Dion (11), Dalina (9) und Divia (7) drei Geschwister Delanis gehören, ist ungebrochen in dieser schweren Zeit.
Es ist gar nicht hoch genug anzuerkennen, wie es Papa Dennis schafft, sich auf die schwierige Aufgabe in der 3. Liga zu fokussieren. Am Samstag steht das Auswärtsspiel für seinen Verein bei Tabellenführer Dynamo Dresden an.
Gelingt dort kein Sieg und gewinnt am Sonntag im direkten Duell zwischen dem VfB Stuttgart II und dem SV Waldhof Mannheim ein Team, steht der Abstieg der Badener bereits fest.
Präsident Jürgen Machmeier (64) hat eine Nichtabstiegsprämie in Höhe von 300.000 Euro ausgelobt. Für Dennis wäre der Klassenerhalt eine tolle Sache, doch nichts wäre für ihn und seine Familie wertvoller, als wenn Delani den Kampf um ihr Leben gewinnen kann.
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