618 Tage ohne Dynamo-Startelfeinsatz: Doch jetzt ist Herrmann zurück
Dresden - Der Fußball schreibt doch auch immer wieder schöne Geschichten. Am 12. Dezember 2021 gegen Erzgebirge Aue stand Luca Herrmann (24) letztmals für Dynamo Dresden in der Startelf. 618 Tage später war es wieder so weit.
"Das ist eine Weile her, was?", erwiderte der Mittelfeldspieler glücklich aber erschöpft nach Dresdens 2:1-Sieg gegen Waldhof Mannheim.
"Das hat ganz gut gepasst. Abendspiele haben ihren eigenen Charme. Es fühlt sich gut an! Man realisiert es im Moment gar nicht so richtig, versucht eher Vollgas zu geben und merkt, dass es ganz gut klappt."
Endlich kann Herrmann wieder das machen, was er am besten kann. Nach seiner schweren Knieverletzung hatte es lange sogar so ausgesehen, als könne er nie wieder auf den Platz zurückkehren.
Jetzt ist er endgültig wieder da. In der vergangenen Saison stand der gebürtige Breisgauer nur eine Minute auf dem Feld, gegen Bielefeld und Sandhausen waren es in dieser nach Einwechslungen immerhin schon 26.
"Ich bin froh, dass er zurück ist, dass er nach der schweren Verletzung wieder Anschluss gefunden hat und nun so weit ist, dass er uns wieder helfen kann", erklärt auch Markus Anfang (49).
Luca Herrmann erfährt bei Dynamo Dresden viel Anerkennung
Dynamos Coach brachte den Mittelfeld-Mann anstelle von Tom Zimmerschied (24) in der Startelf. Und Herrmann wusste in den 63. Minuten bis zu seiner Auswechslung ordentlich Eigenwerbung zu betreiben.
"Das sehe ich auch so. Er hatte schon in Sandhausen, als er reinkam, immer wieder gute Ansätze. Luca kommt aus einer schweren Zeit, er hat viel an sich gearbeitet", so Anfang.
"Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir das zweite Tor gemacht haben. Er passt gut in die Struktur und gibt der Mannschaft auch eine gewisse Sicherheit. Dass er im Mannschaftsrat ist, zeigt auch, wie anerkannt er ist."
Über seine schwere Verletzung will Herrmann jetzt nicht mehr reden.
"Es ist eine lange Zeit gewesen. Ich bin einfach glücklich, wie es gerade aussieht. Nach 60 Minuten fühlst du dich dann vielleicht nicht mehr ganz so fit, aber das ist normal. Ich fühle mich frisch auf dem Platz und es wird noch besser werden."
Titelfoto: Lutz Hentschel