418.494 Euro! Für Dynamo geht es heute um eine Rekordprämie
Dresden - Am heutigen Freitag geht es gegen den VfB Stuttgart nicht nur ums Prestige! Mit einem Sieg könnte die DFB-Pokalpartie durchaus ein Stück größer ausfallen, denn der Einzug in die zweite Runde würde für Dynamo Dresden auch einen ordentlichen Geldsegen bedeuten.
209.247 Euro gab's für die erste Runde. Zieht Dynamo in die nächste ein, locken weitere 418.494 Euro - eine Rekordprämie, denn mehr Kohle schüttete der DFB noch nie aus.
Geld, dass der Klub gut gebrauchen kann. Denn in der aktuellen Saison plant der kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend (56) mit einem Minus von bis zu 3,4 Millionen Euro.
Eine ordentliche Prämie wurde dennoch bereits ausgehandelt, gibt auch Vizekapitän und Team-Kassenwart Stefan Kutschke (33) zu: "Seit Jahren wird das hier geregelt und da gibt es immer eine ganz faire Lösung für alle", so der Sturmbulle. "Wichtig ist, dass auch das Team hinter den Spielern ordentlich und gleich beteiligt wird."
Zunächst braucht es dafür gegen den Favoriten einen Sieg. Dass der gegen den Bundesligisten nicht unmöglich ist, zeigt allein Dynamos jüngere Pokalhistorie. Egal ob Bayer 04 Leverkusen, FC Schalke 04 oder RB Leipzig: Sie alle mussten traurig wieder nach Hause fahren.
"Natürlich helfen solche Geschichten, um Erinnerungen zu wecken und vielleicht die ein oder andere Kraft freizusetzen, dass man auch noch mal einen Schritt mehr macht, der schon wehtut", erklärt Manuel Schäffler (33). "Am Ende zählt aber nur das Hier und Jetzt."
Dynamo Dresden hat Elfmeterschießen nicht extra trainiert
Und da kommt dem Team von Markus Anfang (48) sicherlich gelegen, dass die Bundesligisten noch ohne Pflichtspiel dastehen.
"Ich glaube nicht, dass das ein Vor- oder Nachteil ist", sagt dagegen Dynamos Coach und begründet das auch: "Die Jungs können trotzdem Fußball spielen. Außerdem kommen sie mit der Überzeugung hierher, das Spiel zu gewinnen."
Auswirkungen auf die Ausrichtung seiner Mannschaft soll das aber nicht haben. Anfang sieht sein Team auch in der 3. Liga nicht "als den absoluten Topfavoriten". Favorit werde man nur über die Leistung, nicht über Worte, "dann ist hinten raus alles möglich".
Elfmeterschießen habe der 48-Jährige dafür aber nicht extra trainieren lassen, die Trainingswoche sei ohnehin kurz genug gewesen.
"Außerdem ist es eh schwer, die Drucksituation nachzustellen. Wenn wir dahin kommen, haben wir zumindest ein gutes Spiel auf Augenhöhe gezeigt. Das wäre schon mal positiv", so Anfang.
Außerdem könnte dann Sven Müller (26) zeigen, dass sein gehaltener Elfmeter im Testspiel gegen VV St. Truiden kein Zufall war. Dynamos Keeper Nummer zwei erhält zumindest am heutigen Freitag den Vorzug vor Stammkeeper Stefan Drljaca (23).
Titelfoto: Lutz Hentschel