Freiburg-Trainer Christian Streich: "Sehe Ende meiner Amtszeit bald gekommen!"
Freiburg - Das Unvorstellbare wird plötzlich vorstellbar! Christian Streich (58), seines Zeichens Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, spricht offen über Abschied. Darüber hinaus stellt er weitere Dinge klar.
Beim Sportclub haben Langzeit-Trainer Tradition.
SC-Ikone Volker Finke (75) war von 1991 sagenhafte 16 Jahre ohne Unterbrechung für lange Zeit Rekordhalter im deutschen Profifußball.
Streich, seit Januar 2012 bei den Breisgauern im Amt, wandelt auf Finkes Spuren und hat sich nun in einem Interview mit dem Fußballmagazin "11Freunde" etwas überraschend zu seiner Zukunft geäußert.
Demnach sehe Streich das Ende seiner Amtszeit schon in absehbarer Zeit gekommen: "Ich spüre, dass ich älter werde. Die Kraft schwindet, es ist nun mal absehbar. Ich ertappe mich immer öfter bei dem Gedanken: Was kommt noch an Energie bei den Spielern an?"
Aussagen, die allen SC-Fans große Wehmut besorgen dürften. Außerdem zeigt sich der 58-Jährige ganz uneigennützig und kündigt an, dass er aufhöre, wenn er an die Spieler nicht mehr herankomme.
Was kommt nach dem SC? Streich lässt keine Zweifel an seiner Antwort!
Ist Streich etwa klammheimlich auf der Suche nach einem anderen Abenteuer fernab der Heimat?
Schon häufiger wurde sein Name mit einem Engagement in diversen Top-Klubs in Verbindung gebracht. Sogar das ehrenhafte Amt des Nationaltrainers schien zwischenzeitlich ein realistisches Szenario.
Doch all diesen Spekulationen bereitet der temperamentvolle Bundesliga-Coach nun eine Absage.
"Für mich ist das keine Option mehr", versichert der akribische Fußballlehrer. Heißt: Nach dem SC soll definitiv Schluss sein! Streichs offenkundige Taktik: Er verlängert seinen Vertrag beim Sportclub traditionell immer nur um ein Jahr. Auf diese Weise prüft er selbst, ob er den täglichen Herausforderungen noch gewachsen ist.
Dennoch wäre Streich nicht Streich, wenn er nicht doch noch eine vom Fußball abweichende Botschaft parat hätte:
"Wenn mich jemand nach meiner Meinung zur AfD oder zur NPD fragt, gebe ich ihm auch gern eine Antwort, weil ich es als meine Verpflichtung als öffentliche Person sehe, auf die Gefahren hinzuweisen, die von solchen Parteien und ihren Politikern ausgehen."
Wann der Tag seines Abschieds gekommen sein wird, steht noch in den Sternen. Sicher scheint jedoch, dass die Bundesliga mit ihm in jedem Fall einen außergewöhnlichen Trainer verlieren würde.
Titelfoto: Tom Weller/dpa