Kommentar zur Euro League: Für Freiburg hätte es schlimmer kommen können

Freiburg - Nun endlich steht fest, gegen welche Gegner Bundesligist SC Freiburg das kommende Europa-League-Abenteuer bestreiten wird. Vorab: Es wird nicht einfach, doch es hätte auch viel schlimmer kommen können.

Da ist das Los: Der SC Freiburg startet die kommende Europa-League-Saison in Gruppe A.
Da ist das Los: Der SC Freiburg startet die kommende Europa-League-Saison in Gruppe A.  © Daniel Cole/AP/dpa

Im beschaulichen Freiburg im Breisgau haben sich Fans, Spieler und Funktionäre mittlerweile an einen Dreitages-Rhythmus gewöhnt. Das kommende Abenteuer in der Europa-League ist keine Eintagsfliege mehr, sondern eine Fortsetzung der letztjährigen Erfolgsstory, als man immerhin erst im Achtelfinale am italienischen Rekordmeister Juventus Turin scheiterte.

Am heutigen Freitag fand in Monaco die Auslosung zur Gruppenphase der diesjährigen Europa-League-Saison statt.

In Lostopf 3 wartete mindestens ein Kracher auf die Freiburger. Der sollte mit der Startruppe von West Ham United aus der englischen Premier League dann auch zugelost werden.

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Doch Gruppe A, in der die Schützlinge von Christian Streich (58) an den Start gehen, entpuppt sich als eine absolut lösbare Aufgabe. Die weiteren Gegner: Der griechische Vertreter Olympiakos Piräus und die TSC Bačka Topola aus Serbien.

Bei Betrachtung der potenziellen Gegner, denen der SC Freiburg damit aus dem Weg gegangen ist, können alle Verantwortlichen mit der Auslosung mehr als zufrieden sein. Mit Olympiakos Piräus haben die Breisgauer bereits im Vorjahr ihre Erfahrungen gesammelt.

SC Freiburg: Der härteste Gegner trägt englische Farben

Das Stadion von Premier-League-Klub West Ham United wird zigtausende SC-Fans in seinen Bann ziehen.
Das Stadion von Premier-League-Klub West Ham United wird zigtausende SC-Fans in seinen Bann ziehen.  © Kieran Cleeves/PA Wire/dpa

Keine Frage: Mit West Ham United ist der Gruppenfavorit schnell ausgemacht. Die hochkarätige Mannschaft von der Insel gewann immerhin die letztjährige Conference League gegen die AC Florenz und hat jede Menge internationale Klasse in ihrem Kader.

Kleine Kostprobe der hochgehandelten Kicker aus dem Osten Londons gefällig? Ein Marktwert von knapp einer halben Milliarde dürfte ausreichend Beweis dafür sein, dass nahezu jeder Spieler im West Ham-Trikot den Unterschied machen kann. Zum Vergleich dazu: Freiburgs Marktwert beträgt knapp 165 Millionen.

Das Duell gegen die "Hammers" ist das Highlight für Spieler und Anhänger. Mit einer Freiburger Fan-Invasion in der britischen Hauptstadt ist zweifelsfrei zu rechnen, zu einzigartig und verlockend scheint diese Auswärtspartie in der Supermetropole Großbritanniens. In Schockstarre brauchen die Freiburger jedoch auch gegen West Ham nicht zu verfallen, der letztjährige Tabellenvierzehnte der Premier-League ist trotz seiner Favoritenrolle sicher nicht unschlagbar.

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Auch Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (33) hob in seiner Reaktion auf die Lose die Partie gegen die Engländer als besonders reizvoll hervor.

Freiburg trifft auf Piräus: SC-Coach bekommt das Spiel, das er nicht wollte

Für Michael Gregoritsch (29) und den SCF war im Vorjahr Juventus Turin im Achtelfinale Endstation in Europa.
Für Michael Gregoritsch (29) und den SCF war im Vorjahr Juventus Turin im Achtelfinale Endstation in Europa.  © Tom Weller / DPA

Über Freiburgs zweiten Gruppengegner, den griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus, ist vieles aus der Vorsaison bekannt.

Damals machten die Griechen in Hin- und Rückspiel keine allzu gute Figur, blamierten sich sogar mit einer ganz schwachen 0:3-Niederlage im eigenen Stadion bis auf die Knochen.

Als Trainer Christian Streich (58) im Vorfeld der Auslosung auf mögliche Gegner angesprochen wurde, hatte er den Klub aus dem äußersten Südosten Europas nicht unbedingt als Wunschgegner bezeichnet.

Streich wollte neue Städte und Ländern bereisen, so zumindest rechtfertigte er seine Olympiakos-Antipathie.

Ein Vorteil der Paarung: Der Tabellenfünfte der abgelaufenen Bundesligasaison kennt alle Stärken und Schwächen der Griechen im Detail und weiß genau, was sie erwartet.

Für heiße Europapokal-Nächte in Athen dürften die SC-Fans wohl dennoch zu begeistern sein.

TSC Bačka Topola: Gegen den Underdog aus Serbien sollte nichts anbrennen

Das diesjährige Finale der Europa-League findet in Irlands Hauptstadt Dublin statt.
Das diesjährige Finale der Europa-League findet in Irlands Hauptstadt Dublin statt.  © Daniel Cole/AP/dpa

Die große Unbekannte der Gruppenauslosung ist der serbische Vertreter aus der 16.000 Einwohnergemeinde Topola.

TSC Bačka Topola, seines Zeichens amtierender serbischer Vizemeister, ist auf internationaler Bühne ein unbeschriebenes Blatt. Ein Marktwert von nur gut 22 Millionen Euro entspricht in etwa dem eines gehobenen deutschen Zweitligisten, zum Vergleich: Hannover 96 kann einen höheren Marktwert (knapp 26 Mio.) vorweisen.

Auch wenn sich der SC gegen die Kicker aus der nordserbischen Region Vojvodina als Favorit betrachten darf, ist Vorsicht geboten: Immerhin stehen sie aktuell auf Platz eins der heimischen Liga, noch vor Meister und Pokalsieger Roter Stern Belgrad.

Auf den ersten Blick "exotische" Gegner wie Topola sind naturgemäß am schwierigsten einzuschätzen. Wenn der SC jedoch viel Kampfgeist und einen guten Plan im Gepäck hat und die Serbien nicht unterschätzt, dann sollten zwei Siege gegen den Europa-League-Neuling, der keinen Star im Kader hat, Pflicht sein.

Wie weit die europäische Reise der Freiburger in dieser Saison geht, hängt von mehreren Faktoren ab. Für Fans und Spieler muss das Ziel in jedem Fall das Überstehen der Gruppenphase sein.

Titelfoto: Tom Weller / DPA

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