Freiburg-Coach spricht Klartext: Rassismus und Anfeindungen gegen jungen SC-Torhüter

Freiburg - Noah Atubolu (21) ist in Deutschland sicher noch nicht in aller Munde, doch nach Manuel Neuer (37), Marc-André ter Stegen (31) und Kevin Trapp (33) könnte er die Zukunft im DFB-Tor sein. Allerdings muss der junge Keeper des SC Freiburg gerade die unschöne Seite des Profi-Fußballs kennenlernen.

Noah Atubolu (21) hütet seit dieser Saison das Freiburger Tor als neue Nummer eins. Er ist auch der Keeper der deutschen U21-Nationalmannschaft.
Noah Atubolu (21) hütet seit dieser Saison das Freiburger Tor als neue Nummer eins. Er ist auch der Keeper der deutschen U21-Nationalmannschaft.  © Tom Weller/dpa

Nach dem Wechsel von Mark Flekken (30) zum FC Brentford hütet der U21-Nationalspieler das Tor bei den Breisgauern.

Atubolu gilt als eines der hoffnungsvollsten Talente in unserem Land, Trainer Christian Streich (58) hat dem Schlussmann großes Vertrauen entgegengebracht und ihn zur Nummer eins erklärt.

Doch nach der 0:5-Niederlage beim VfB Stuttgart und dem 2:4 daheim gegen Borussia Dortmund rückte der Youngster schnell in den Fokus von harscher Kritik.

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Wie sein Trainer am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen den SC Freiburg öffentlich machte, sah sich Atubolu Anfeindungen und Rassismus ausgesetzt.

"Dann musst Du ertragen, dass Du als Bundesliga-Spieler, wenn Du mal paar Tore gekriegt hast, obwohl Du gar nichts dafür kannst, üble Sachen zu hören kriegst. Und wenn Du dann vielleicht noch irgendeine Hautfarbe hast, die ein bisschen brauner ist als jemand anders, dann wird es nicht besser. Das ist ja die Realität, in der wir leben. Auch in diesem, unserem Land", sagte der Coach auf die Frage eines Journalisten nach dem Befinden des Keepers.

Freiburg-Trainer Christian Streich findet die Dinge in den sozialen Medien "hart und ekelhaft"

Freiburgs Trainer Christian Streich (58) sieht in den sozialen Medien ein großes Problem.
Freiburgs Trainer Christian Streich (58) sieht in den sozialen Medien ein großes Problem.  © Yorgos Karahalis/dpa

Streich machte aber auch klar: "Aber die Jungs müssen lernen, damit umzugehen. Auch wenn's hart ist und ekelhaft."

Besonders bezog sich der 58-Jährige dabei eben auf die Äußerungen, die nach Niederlagen schnell in den sozialen Medien eingetippt werden.

"Aber klar, heutzutage die sozialen Medien. Puh, da kannst Du nicht zu einem 20-Jährigen sagen, 'schalt jetzt alles aus'. Die sind wie mit der Muttermilch mit den sozialen Medien groß geworden. Wie sollst Du jetzt sagen: 'Schalt das aus'. Da reiße ich ja etwas aus dem Leib", so Streich.

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Zuletzt hatte Atubolu in der Europa League beim Auswärtssieg in Piräus und beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt starke Leistungen gezeigt.

"Das ist sehr gut. Es tut uns allen gut, es kehrt Ruhe ein und er kann zeigen, was er kann", blickt Streich voraus. Der Keeper sei grundsätzlich niemand, der "nervös" umherlaufe, aber schon vor Kurzem hatte der Coach angemahnt, man solle den jungen Keeper in Ruhe lassen.

Dabei können der SC Freiburg und die Bundesliga froh sein, dass die Nachwuchs-Hoffnung in Deutschland geblieben ist, denn im Sommer soll Atubolu vor einem Wechsel zum RSC Anderlecht gestanden haben.

Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa, Yorgos Karahalis/dpa

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