"Wi**ser"-Spruch gegen RB-Mitarbeiter: Augsburg-Fans verschmähen Vereinsikone

Augsburg/Leipzig - Am heutigen Samstag hat Daniel Baier (40) seinen ersten Arbeitstag als Sportkoordinator bei RB Leipzig. Dass der Ex-Profi nun ein Roter Bulle ist, stößt den Fans seines ehemaligen Vereins sauer auf. Und das machen sie deutlich sichtbar.

"Dein Charakter passt zum Kunstprodukt" steht auf Bannern im Augsburger Stadion.  © IMAGO/Ulrich Wagner

"Früher Red Bull mit dem Wanker [engl. für Wi**ser, Anm. d. Red.] gegrüßt, heute das eigene Rückgrat eingebüßt. Scheiß RB!" stand auf drei Bannern, die am Freitagabend in der Augsburger WWK-Arena gezeigt wurden.

Und daneben: "Die Werte unseres Vereins bespuckt, dein Charakter passt zum Kunstprodukt. Schäm dich, Dani Baier."

Selbst ohne Namen hätte man sofort gewusst, wer gemeint ist: Daniel Baier, der mehr als zehn Jahre lang für den FCA gespielt hatte, Kapitän und Identifikationsfigur für die Fans war. Anschließend arbeitete er als Scout für die Fuggerstädter, später für Wolfsburg und den FC Bayern, wo er am gestrigen Freitag seinen letzten Arbeitstag hatte.

RB Leipzig RB Leipzigs riesengroße Lücke zwischen Anspruch und Realität

Im September 2017 hatte er beim 1:0-Heimsieg gegen RB auf dem Rasen gekniet und mit der rechten Hand eine obszöne Selbstbefriedigungs-Geste in Richtung der Leipziger Auswechselbank gezeigt. "Wir brauchen nicht drüber reden, dass die Szene total unangebracht von mir war", sagte er später. "Ich bin auf eine Provokation eingegangen - das darf mir nicht passieren."

Damals wurde er von den Fans als "beschter Mann" gefeiert. Heute ist davon nichts mehr übrig.

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Am 19. September 2017 zeigte FCA-Kapitän Daniel Baier (vorn, #10) der RB-Bank erst eine Selbstbefriedigungs-Geste. Sein Handshake-Angebot nahm der damalige RB-Trainer Ralph Hasenhüttl (l.) nicht an.  © imago/Sven Simon

David Raum über 0:0 in Augsburg: "Man kann natürlich das Positive sehen, aber ..."

Linksverteidiger David Raum (26) freute sich zwar, den eigenen Kasten sauber gehalten zu haben. Die Offensive ist aber derzeit der Knackpunkt.  © Harry Langer/dpa

Das 0:0 im erneuten Duell der Augsburger mit den Roten Bullen am Freitag war ein recht ermüdendes. Ja, RB konnte einen weiteren Punkt einfahren und Champions-League-Platz vier vorerst festigen, kann am Samstag aber von Stuttgart von diesem verdrängt werden.

Drei Pflichtspiele in Folge ohne Gegentor lesen sich zwar gut. Die zwei torlosen Remis in Augsburg und bei Union Berlin könnten sich im Saisonverlauf aber noch rächen.

"Unser klarer Anspruch ist, hier drei Punkte zu holen", machte David Raum (26) deutlich. "Man kann natürlich das Positive sehen und sagen, wir haben auswärts zu null gespielt, was in Augsburg auch nicht immer einfach ist. Aber wir müssen natürlich vorn ein Ding machen." Nach vorn agierten die Sachsen aber einmal mehr nicht zielstrebig genug.

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Jetzt folgen drei Heimspiele hintereinander. Gegen Heidenheim und Mainz sowie im Pokal-Viertelfinale gegen Wolfsburg muss wieder Zielwasser getrunken werden.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 22 65:19 55
2 Bayer 04 Leverkusen 22 49:27 47
3 Eintracht Frankfurt 22 49:29 42
4 RB Leipzig 22 36:29 37
5 SC Freiburg 22 29:36 36
6 1. FSV Mainz 05 22 35:24 35
7 VfB Stuttgart 22 40:33 35
8 Borussia Mönchengladbach 22 35:32 34
9 VfL Wolfsburg 22 45:36 33
10 SV Werder Bremen 22 35:42 30
11 Borussia Dortmund 22 37:38 29
12 FC Augsburg 22 24:35 28
13 1. FC Union Berlin 22 21:29 24
14 FC St. Pauli 22 18:25 21
15 TSG 1899 Hoffenheim 22 29:45 21
16 1. FC Heidenheim 22 25:45 14
17 VfL Bochum 1848 22 21:46 14
18 Holstein Kiel 22 34:57 13

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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