Werner-Krise, Forsberg-Abschied und geplatzter Pokal-Traum: RB Leipzigs Hinrundenbilanz
Leipzig - Wahnsinn, was bei RB Leipzig im letzten halben Jahr los war! Die Sachsen haben den großen Kader-Umbruch im Sommer überstanden und sich erneut weit oben in der Bundesliga etabliert. Trotzdem ging es hier und da auch mal drunter und drüber. TAG24 schaut sich die Hinrunde der Roten Bullen mal etwas genauer an.
Zwei von drei Zielen wurden erreicht! 33 Punkte bedeuten aktuell Platz 4 in der Liga, obwohl für die Hinrunde noch die Partie gegen Eintracht Frankfurt fehlt, die im Januar ausgetragen wird. Um sich wieder für die Champions League zu qualifizieren, braucht es mindestens den vierten Rang. Mit sechs Zählern Abstand zu Platz Fünf sieht es im Moment sehr gut aus.
Apropos Königsklasse: Das Team um Trainer Marco Rose (47) setzte sich in der Gruppe G erfolgreich durch, landete hinter Manchester City auf dem zweiten Platz und spielt im Achtelfinale im Februar und März gegen Real Madrid - ein dicker Brocken.
Ärgerlich: Das Aus im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg (0:1). Die Leipziger hatten sich vorgenommen, als erstes Team überhaupt den Titel dreimal hintereinander zu holen. Daraus wird nun erst einmal nichts.
Trotzdem: Gerade, weil man durch die vielen Wechsel von Leistungsträgern wie Christopher Nkunku (26) oder Dominik Szoboszlai (23) nicht wusste, wohin die Reise für die Rasenballer gehen wird, kann man durchaus zufrieden sein. Mit Lois Openda (23) wurde endlich ein Stürmer gefunden, der regelmäßig trifft. Das war bei den Leipzigern in den letzten Jahren nicht immer selbstverständlich, wie die Beispiele Andre Silva (28) und Alexander Sörloth (28) zeigten.
Zudem wurde mit Xavi Simons (20) ein Mann verpflichtet, dessen Spielfreude ansteckend ist. Mit etwas Geschick bleibt er auch in der kommenden Saison noch Teil der RB-Familie.
RB Leipzigs Baustellen: Hilfe für den Sportdirektor? Was wird aus Timo Werner?
Aber natürlich gibt es bei den Sachsen auch Baustellen. Extrem viel Unruhe war plötzlich da, als der Abschied von Max Eberl (50) verkündet wurde. Intern war die Trennung wohl schon länger kein Geheimnis mehr und mit Rouven Schröder (48) wurde vorsorglich ein Akteur installiert, der die Aufgaben bis heute bravourös fortsetzt. Auf kurz oder lang wird der 48-Jährige aber Hilfe brauchen.
Auch beim Kader gibt es Fragezeichen. Der Abgang von Emil Forsberg (32) schmerzt. Noch wurde kein Ersatz verpflichtet, auch wenn Neapels Eljif Elmas (24) wohl schon auf dem Weg ist. Dennoch wird es sehr schwer werden, in die großen Fußstapfen des Schweden zu treten.
Vielleicht braucht es sogar noch einen weiteren Spieler, der Timo Werner (27) ersetzt. Der Nationalspieler befindet sich noch immer in seiner fast einjährigen Krise und hat bislang noch kein Statement abgegeben, ob er sich in Leipzig durchsetzen oder die Winterflucht antreten will.
Für Schröder wird die Winterpause also möglicherweise nicht ganz so besinnlich. Fabio Carvalho (21) soll vielleicht auch weg. Ilaix Moriba (20) braucht endlich Spielpraxis und sucht einen Leihverein.
Im Januar beim Trainingslager in La Manga soll eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Am 13. Januar geht es dann in der Bundesliga schon weiter.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche