Was läuft zwischen RB Leipzig und Klopp? "Gehe davon aus, dass kommuniziert wird"
Leipzig - In der Bundesliga steht RB Leipzig mit der lange Zeit besten Abwehr vor Meister Bayer Leverkusen sowie den Champions-League-Klubs BVB und VfB Stuttgart. Dennoch rumort es am Cottaweg, Trainer Marco Rose (48) geriet nach dem 3:4 in Hoffenheim gehörig unter Druck. Mehrere Experten stärken dem angezählten Coach aber den Rücken.
Mit seiner Kritik am sächsischen und wichtigsten Red-Bull-Klub hatte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (49) Ende September - einen Tag nach dem 4:0 gegen Augsburg - ohne Müh und Not ein Fass aufgemacht. Natürlich stimmt es, dass die Leipziger bislang trotz zweier Pokalsiege noch nicht den ganz großen Wurf landen konnten. Der Zeitpunkt jedoch war ungünstig.
Jetzt, zwei Monate und zuletzt vier sieglose Spiele später, gerät Rose ungleich mehr unter Druck. Sieben Partien sind es noch bis zum Weihnachtsfest, das für den Coach wenig besinnlich ausfallen könnte.
"Wenn es bis Weihnachten weiter so läuft, dann glaub’ ich nicht, dass er 2025 noch auf dem Trainerstuhl sitzen wird", mutmaßt Lothar Matthäus (63) bei "Sky90" aufgrund der "Gesetze des Fußballs. Es müssen Verbesserungen und Leistungen her, mit denen man zufrieden ist!"
Obwohl er Rose "als Mensch, Trainer und Kommunikator einfach wunderbar" findet, müsse es in den kommenden Wochen klare Worte von ihm und eine Reaktion der Mannschaft geben - "dann wird Marco Rose wahrscheinlich auch Trainer bleiben".
Wird es für Marco Rose brenzlig, wenn RB Leipzig "bei Inter Mailand die Hucke vollkriegt"?
Trotzdem weiß Deutschlands Rekordnationalspieler auch, dass man im Brause-Imperium nach dem Maximum strebt. Wie gegen Hoffenheim dreimal nach Führung den Ausgleich zu kassieren und gar noch zu verlieren, "das lässt eine große Mannschaft nicht zu".
Auch den Effekt durch den neuen TSG-Trainer Christian Ilzer (47) lässt Matthäus nicht gelten: "Egal, Red Bull denkt an Siege, an Erfolge, an Trophäen - und davon sind sie zurzeit ganz weit entfernt."
Kommentator Marco Hagemann (48), der die Beziehung des gebürtigen Leipzigers zu den Roten Bullen als "perfekt" tituliert, wisse aus internen Kreisen, dass dieser "überhaupt nicht zur Debatte" stehe. Zumindest "Stand jetzt", so Hagemann. "Es sei denn, sie kriegen jetzt bei Inter Mailand [in der Champions League am Dienstag, Anm. d. Red.] die Hucke voll, dann kommen Wolfsburg und Frankfurt (...) Dann reden wir wahrscheinlich anders."
Für Lothar Matthäus liegt es allerdings schon nahe, dass der offiziell erst im neuen Jahr als globaler Fußball-Chef von Red Bull agierende Jürgen Klopp (57) jetzt schon in Gespräche über das Für und Wider einer Rose-Freistellung involviert ist: "Ich gehe davon aus, dass da kommuniziert wird."
Titelfoto: Bildmontage: Jon Super/AP/dpa ; Michaela Stache/AFP