VAR-Witz nach Stößchen: RB Leipzigs Rose will "Lagerboxen" aus Kölner Keller machen
Leipzig - Marco Rose (46) ist am Verzweifeln. Immer wieder beschwert sich RB Leipzigs Trainer über kleinliche und seiner Einschätzung nach falsche Fouls, die erst nach Einschreiten des Video Assistent Referees (VAR) gegeben werden. Am Sonntagabend wurde ein neues Kapitel geschrieben.
Mitte der zweiten Halbzeit traf seine Mannschaft in Person von Christopher Nkunku (25) zum vermeintlichen 1:0. Doch Schiedsrichter Florian Badstübner (32) wurde von seinem VAR-Team um Pascal Müller (33) und Katrin Rafalski (41) an den Monitor zitiert.
Nachdem sich der 32-Jährige eine vorangegangene Szene - Mohamed Simakan (23) schubste Leonardo Bittencourt (29) leicht von hinten, der dadurch den Ball verlor - mehrfach angeschaut hatte, nahm er den zuvor gegebenen Treffer wieder zurück. Es blieb vorerst beim 0:0.
"Das ist einfach falsch", kommentierte DAZN-Experte Benjamin Lauth (41) sofort. Als Spieler könne man sich beim Spüren einer Berührung auf den Boden werfen und hoffen, dass im Falle eines Gegentreffers diese Szene als Foul gewertet werde. Für ihn ein fatales Zeichen.
Der "Gefoulte" Bittencourt sagte nach dem Spiel, das RB nach dem direkt folgenden Rückstand durch den gebürtigen Leipziger in der 6. Minute der Nachspielzeit noch 2:1 gewann: "Es ist die Linie, die der Schiri gefahren ist. Er hat ganz viele Fouls gegen uns gepfiffen, wo auch ein Schubser von hinten gegen uns kam. Wenn du die Linie anfängst von der ersten Minute an, musst du Foul geben, tut mir leid."
Marco Rose: "Bestes Beispiel dafür, dass wir's lassen sollten!"
Marco Rose hingegen war wenig überraschend anderer Meinung. "Muss ich dazu wirklich noch was sagen? Meine Meinung zum VAR kennt man ja: Abseitstore kontrollieren, ansonsten lasst die Jungs auf dem Platz entscheiden, weil er hat richtig entschieden", lobte er Badstübner und kritisierte gleichzeitig dessen VAR-Assistenten.
Stoßintensität sowie Art und Weise von Bittencourts Fallen sprachen für Rose klar gegen ein Foul.
Die Fehleranzahl seit Einführung des Assistenzsystems sei noch immer zu hoch. "Wir haben es lang genug versucht. Das ist heute für mich eindeutig das beste Beispiel dafür, dass wir's lassen sollten."
Für den für ihn überflüssigen Kölner Videokeller hat der 46-Jährige bereits Weiternutzungsvorschläge: "Macht bezahlbaren Wohnraum draus oder Lagerboxen für Möbel, aber hört auf mit dem Unsinn. Keine Ahnung, was man sich dabei denkt."
Mit dem späten Heimsieg gingen die Sachsen einen großen Schritt in Richtung erneute Champions-League-Qualifikation, die bestenfalls am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern perfekt gemacht werden soll.
Rose machte aber auch keinen Hehl daraus, mit einem möglichen Auswärtspunkt oder gar -sieg seinem Ex-Klub Borussia Dortmund eine Hilfe im Meisterrennen zu sein. Er gönne den Titel des BVB "einer Menge Leuten".
Video-Highlights aus dem Bundesliga-Spiel RB Leipzig gegen Werder Bremen
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Jan Huebner, Picture Point/Roger Petzsche