Überraschung vorm Pokal-Finale: "Ja, Samstag bin ich Leipzig-Fan, 100 Prozent!"
Leipzig/Leverkusen - Im Spiel gegen den FC Schalke 04 ging es für RB Leipzig um nichts mehr, die Qualifikation für die Champions League hatte man bereits mit dem phänomenalen 3:1-Sieg gegen die Bayern in der Vorwoche eingetütet. Jetzt steht das DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt an und da gibt es plötzlich einen prominenten Fan.
Die Bundesliga ist vorbei: Nicht so richtig verdient, aber dennoch wenig überraschend ist der FC Bayern München Meister geworden, Dortmund punktgleich der tragische (und ewige) Zweite.
Im deutschen Fußball steht jetzt also nur noch ein Großereignis auf dem Programm: Leipzig trifft im Pokalfinale im Berliner Olympiastadion am kommenden Samstag auf die Truppe von Oliver Glasner (48) und will natürlich seinen Titel verteidigen.
Viele Fußballfans und sicher auch so mancher Klub werden sich da vermutlich mit den Frankfurtern solidarisieren. Und auch wenn nur wenige Leipzig den erneuten Pokalsieg gönnen, Bayer Leverkusen tut es ganz sicher, allen voran Trainer Xabi Alonso (41).
Als er bei der Pressekonferenz nach dem Spiel am Samstag darauf angesprochen wird, ob er das Finale am kommenden Wochenende verfolgt, macht er seine Position ganz klar. "Wir unterstützen Leipzig natürlich, wenn wir in Europa spielen können", grinste er.
Warum? Ganz einfach: Die Sachsen können der Werkself dabei helfen, doch noch den begehrten Platz in der Europa League zu ergattern.
RB Leipzig muss DFB-Pokal gewinnen, damit Leverkusen sicher europäisch spielt
Weil der VfL Wolfsburg eine Führung gegen Absteiger Hertha BSC nicht über die Ziellinie brachte und sogar noch verlor, konnte Leverkusen trotz ärgerlicher 0:3-Niederlage in Bochum Platz sechs in der Tabelle halten – und hat somit einen Play-off-Platz für die kommende Conference-League-Saison sicher.
Gewinnt das Team von Marco Rose (46) gegen Frankfurt, würden die Leipziger den durch den Pokalsieg gesicherten Platz in der Europa League an Bayer abtreten, da ihre Champions-League-Teilnahme ja bereits fix ist. In dem Fall würden die Adlerträger in den Play-offs der Conference League spielen.
Nimmt jedoch die Eintracht den Pokal mit nach Hause und qualifiziert sich so für die Europa League, müssen Alonso und seine Mannschaft weiterhin um den Einzug in die Gruppenphase der Conference League bangen.
Deshalb ist für den Spanier, der die Werkself seit seinem Amtsantritt im Oktober von Rang 17 auf Platz 6 geführt hat, klar: "Ja, nächsten Samstag bin ich Leipzig-Fan, 100 Prozent!" Damit steht er innerhalb seines Klubs ganz sicher nicht allein da.
Nur einer sympathisiert mehr mit Leipzigs Gegner: Eintrachts Ex-Keeper Lukas Hradecky (33). "Für Red Bull bin ich nicht, ganz ehrlich", sagte der Finne laut Sport1. Man hätte es selbst schaffen können, weshalb er auf einen Sieg seines früheren Klubs hofft.
Aber unabhängig davon, wer wem mehr oder weniger die Daumen drückt: Wer nächste Saison in der Europa League spielen wird, entscheiden nun ganz allein RB Leipzig und Eintracht Frankfurt.
Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag