Trotz Vierfach-Pech: Juve beschert RB Leipzig einen Königsklassen-Alptraum!
Leipzig - Schon früh zwei verletzte Spieler, eine Rote Karte und einen Handelfmeter: RB Leipzigs Champions-League-Gegner Juventus Turin war am Mittwochabend nicht gerade vom Glück verfolgt. Die Alte Dame machte über weite Teile aber das bessere Spiel und kam trotz Unterzahl zu einem 3:2-Sieg, der den Sachsen die zweite Königsklassen-Pleite bescherte.
Doppelter Verletzungsschock schon früh für die Gäste. Nach gerade einmal zehn gespielten Minuten mussten die Italiener zweimal notgedrungen wechseln. Sowohl Bremer als auch Nico Gonzalez konnten nicht mehr weitermachen.
Das schien Juve aber nicht weiter zu stören. Die Gäste agierten klüger und ballsicherer als die Rasenballer. Man hatte eher das Gefühl, dass der Ball zuerst im Netz der Hausherren untergebracht werden würde, als andersherum.
Tja, zumindest bis zur 30. Minute. Denn was Benjamin Sesko da machte, war wirklich Königsklasse.
Einen eigentlich zu steil gespielten Ball von Lois Openda fischte der Slowene gerade noch mit der Fußspitze herunter, nur um die Kugel im Anschluss brachial an die Unterkante der Latte und von da aus ins Tor zu ballern. Traumtor.
Doch die Alte Dame blieb weiter gefährlich. In einer chancenarmen ersten Hälfte gehörten die gefährlicheren Dinger definitiv den Italienern. Aufgrund der Verletzungen gab es sieben Minuten Nachspielzeit. Doch bis zum Pausentee konnten die Sachsen trotz Sturmlauf der Gäste die knappe Führung halten.
Juventus Turin gleicht gegen RB Leipzig aus
Zweiter Durchgang, gleiches Bild. RB musste aufpassen und hatte extrem Glück, dass Teun Koopmeiners' Schuss nach Wiederanpfiff nur an den Pfosten ging.
Doch eine Minute später klingelte es. Dusan Vlahovic war nach Hereingabe von links zur Stelle und ließ Peter Gulacsi im Kasten mit seinem Schuss aus kurzer Distanz keine Chance (50.).
Jetzt mussten die Roten Bullen wieder aktiver werden. Taten sie auch, trafen in Person von Openda ebenfalls das Gehäuse.
Entscheidender war aber, was danach passierte. Nach einem Steilpass auf Openda ging Juve-Keeper Michele Di Gregorio außerhalb des Strafraums mit der Hand an den Ball. Nach VAR-Überprüfung gab es dafür den roten Karton (57.).
Danach wurde es noch verrückter. Den anschließenden Xavi-Freistoß bekam Douglas Luiz an die Hand - Elfmeter für Leipzig! Sesko trat an und verwandelte sicher rechts (65.). Wer allerdings glaubte, dass die Italiener damit schon geschlagen waren, lag falsch. Vlahovic traf nur wenig später mit schönem Schlenzer ins linke obere Eck zum 2:2 (68.).
Alles war angerichtet für eine packende Schlussviertelstunde. Juve in Unterzahl präsentierte sich weiter als starker Gegner. Trotzdem hatten die Hausherren jetzt klar Oberwasser und erarbeiteten sich Chance um Chance. Doch das Tor machte die Alte Dame. Auf rechts setzte sich Francisco Conceicao durch, ließ David Raum wie einen Anfänger stehen und vollendete flach unten links.
Am Ende blieben RB noch neun Minuten Nachspielzeit, um wenigstens einen Punkt zu holen. Doch das gelang nicht, weil die Rasenballer riesige Möglichkeiten liegen ließen. Am Ende stand ein 2:3, das richtig weh tut.
Statistik zum Champions-League-Spiel zwischen RB Leipzig und Juventus Turin
Champions League, 2. Spieltag
RB Leipzig - Juventus Turin 2:3 (1:0)
RB Leipzig: Gulácsi - Geertruida (87. Vermeeren), Orbán, Lukeba, Raum - Haidara (75. Nusa), Seiwald (87. Poulsen) - Baumgartner (46. Henrichs), Xavi - Sesko, Openda (90.+1 André Silva)
Juventus Turin: Di Gregorio - Savona (61. Douglas Luiz), Kalulu, Bremer (6. Gatti), Cambiaso - Fagioli, McKennie, Gonzalez (12. Conceição), Koopmeiners, Yildiz (60. Perin) - Vlahovic
Schiedsrichter: Francois Letexier (Frankreich) - Zuschauer: 45.228 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Sesko (30.), 1:1 Vlahovic (50.), 2:1 Sesko (65./Handelfmeter), 2:2 Vlahovic (68.), 2:3 Conceição (82.)
Gelbe Karten: Raum (1) / Conceição (1), Perin (1)
Rote Karten: - / Di Gregorio (59./Handspiel)Titelfoto: Jan Woitas/dpa