Tödliches Solingen-Attentat: Kampl hatte Freunde am Tatort
Leipzig/Solingen - Kevin Kampl (33) stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Der Anschlag mit drei Toten in seiner Heimatstadt Solingen hatte dem Mittelfeldspieler von RB Leipzig den Schlaf geraubt.
"Für Solingen ist das ganz, ganz traurig. Es ist eine gute Stadt, eine schöne Stadt. Dann kommt ein Psychopath und richtet so einen Schaden an", sagte Kampl nach dem Leipziger 1:0 gegen den VfL Bochum: "Ich hoffe, dass sie dieses Monster so schnell wie möglich kriegen."
Der 28-malige slowenische Nationalspieler wurde in Solingen geboren, spielte dort in der Jugend, wechselte später als Juniorenspieler zu Bayer Leverkusen.
"Ich habe beschissen geschlafen und kaum ein Auge zugedrückt", sagte Kampl, der Freunde auf dem Stadtfest in Solingen hatte: "Da macht man sich natürlich extrem viele Sorgen. Man ist erstmal baff. Ich bete für die Leute, die noch um ihr Leben kämpfen, dass sie es noch schaffen."
Der Täter - mutmaßlich ein 26-Jähriger, der sich am Samstagabend gestellt hat - hatte am Freitagabend auf einem Stadtfest in Solingen auf mehrere Menschen mit einem Messer eingestochen. Zwei Männer (56, 67) und eine Frau (56) wurden getötet. Vier Opfer wurden zudem lebensgefährlich sowie zwei weitere schwer und zwei leicht verletzt.
Ermittler können nach Angaben vom Samstag eine "terroristisch motivierte Tat" bislang nicht ausschließen. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Banneyer/dpa ; Picture Point/Roger Petzsche